„Konzertsaal-Debatte. Allein um die beste Kunst geht es beim Konzertsaalbau nicht. Oft zählen nur Aussehen und Aufmerksamkeit. Dieser Wettlauf wird weitergehen.“
Die Millionen Ausgaben für neue Konzertsäle in den letzten Jahren, beispielsweise in Hamburg, Dresden, Berlin aber auch Kopenhagen, Tokio, Kattowitz, Sankt Petersburg und Lahti werden nicht mit dem Argument der Kunst gerechtfertigt, diese These stellt der Autor Reinhard J. Brembeck in seinem Beitrag für die Süddeutsche Zeitung auf. Vielmehr dienen die Bauwerke zur Imageaufbesserung der einzelnen Städte. Die Elbphilharmonie Hamburg mit laut Brembeck zwei eher mittelklassigen Orchestern hat dementsprechend auch einen anderen Hauptzweck. Sie „verpasst Hamburg das Flair einer innovativen Metropole“. Auch wenn die extrem hohen Baukosten von Kulturimmobilien weiterhin kritisch hinterfragt werden, wird sich diese Entwicklung in Brembeck’s Augen in der Zkunft noch weiter ausprägen.
von Reinhard J. Brembeck | erschienen in der Süddeutschen Zeitung am 30.10.2017
