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Mehrspartentheater sind komplexe Unternehmen mit einem hochgradigen Organisationsbedarf. Dies gilt insbesondere für die Theater und Philharmonie Essen GmbH (TUP), unter deren Dach fünf Sparten zusammengefasst sind: Oper, Schauspiel, Ballett, Orchester und, einmalig in Deutschland, ein Konzerthausbetrieb. Rund 1000 Veranstaltungen organisiert die TUP in diversen Spielstätten – wobei das Aalto-Theater des finnischen Architekten Alvar Aalto, die Philharmonie Essen und das Grillo-Theater, das Ende des 19. Jahrhunderts als einer der ersten Theaterbauten des Ruhrgebiets eröffnet wurde, die architektonischen Aushängeschilder des Unternehmens darstellen. Die Einbeziehung weiterer kleinerer Bühnen, eines großen Werkstadtkomplexes neben speziellen kleineren Werkstätten erhöht die Komplexität der Planungsvorgänge und der Logistik.
Der Beitrag „Konzentration, Kooperation, Koordination: die TUP als komplexer Theater- und Konzertbetrieb“ in der vorliegenden Publikation „Die Kulturimmobilie: Planen – Bauen – Betreiben“ thematisiert die oben genannten Problemstellungen und gibt einen Einblick in die Organisationswelt eines großen Theaterbetriebs. Unternehmensstruktur, Spielplangestaltung, Kommunikation, Corporate Design, Grundzüge der Finanzierung sowie Fragen von Nachhaltigkeit und Ökologie werden behandelt. Der Leser lernt die Abläufe eines Mehrspartenhauses kennen und erlebt das Thema Kulturimmobilie aus der Betreiber-Perspektive.