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Jedes Museum braucht ein Café, jedes Schloss sein Restaurant, Theater seine Bar, Gartenanlage ihre Glashausgastronomie… – realistische Erwartungen oder nur Wunschvorstellungen von Kulturverantwortlichen? Auf der überkommenen Annahme, dass in der Gastronomie immer viel Geld verdient würde, werden dann nicht selten Flächen verpachtet, die ohne Verluste nicht real zu bewirtschaften sind; private Gastronomen sollen mit innovativem Angebot und Design, mit höchster Dienstbereitschaft der Kultureinrichtung noch mehr Glanz und Akzeptanz verschaffen sowie zugleich schnell und günstig Erholung, Stärkung, Kommunikation bieten.
Wenn dies funktionieren soll, dann sind u.a. folgende Rahmenbedingungen zu schaffen:
- separate, von den Kulturflächen unabhängige Zugänge, Toiletten, Nebenräume
- Gastflächen innen an den Besucherstrom angekoppelt im Foyer, Eingang, Ausblick
- Außensitzflächen mit kurzen Andienungswegen und attraktiver Lage
- getrennte Räume für bewirtete Veranstaltungen
- Einbindung in Programm und Marketing der Kulturinstitution
- Crossmarketing
- vertrauensvoller Austausch von Gäste- und Besucherzahlen
- uvm.
Die Gastronomie in einer Kulturimmobilie sollte 50% aus externen Gästen und dabei mit der Bewirtung von Veranstaltungen nicht weniger als ¼ ihrer Einnahmen generieren. Sie braucht ein überlegtes Betreiberkonzept und nachhaltige Betreuung. Und faire finanzielle Rahmenbedingungen. Sonst droht regelmäßig Pächterwechsel, Leerstand, Imageverlust. Jede Kulturinstitution sollte genau prüfen (lassen), welche Gastronomiekonzepte in ihren Räumen, Flächen, Programmen wirklich nachhaltig funktionieren kann.