Nach einer intensiven Planungs- und Bauzeit war es heute endlich soweit: Das Forster Museum für Textil- und Industriegeschichte Lausitz feierte die bauliche Übergabe und den offiziellen Beginn eines neuen Kapitels.
Mit einer feierlichen Zeremonie ist in Forst (Lausitz) die bauliche Fertigstellung des neuen Museums für Textil- und Industriegeschichte begangen worden. Zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung, Kultur und der regionalen Wirtschaft nahmen an dem Festakt teil, darunter Ministerpräsident Dietmar Woidke und Bürgermeisterin Simone Taubenek. Die symbolische Schlüsselübergabe markierte den Übergang vom Bauprojekt zum Museumsbetrieb und gilt als wichtiger Schritt für die kulturelle und strukturelle Weiterentwicklung der Stadt.
Das Gebäudeensemble der ehemaligen Tuchfabrik wurde in den vergangenen Jahren umfassend modernisiert und denkmalgerecht saniert. Dabei entstanden großzügige, flexibel bespielbare Ausstellungsflächen, ein neuer Eingangs- und Servicebereich sowie moderne technische Anlagen, die den Energieverbrauch des historischen Gebäudes deutlich senken sollen. Besonders viel Aufwand floss in die Sicherung und Instandsetzung der alten Industriearchitektur, deren charakteristische Klinkerfassaden und Fensterfronten sorgfältig restauriert wurden. Ergänzt wird das Ensemble durch eine neu gestaltete Außenanlage, die barrierefrei zugänglich ist und den historischen Gleisanschluss für die legendäre Forster Straßenbahn „Schwarze Jule“ wieder sichtbar macht.
Die Baukosten beliefen sich auf rund 13,4 Millionen Euro, finanziert aus Bundes- und Landesmitteln, darunter dem Programm „Nationale Projekte des Städtebaus“ und Fördermitteln für den Strukturwandel in der Lausitz. Die Stadt Forst betont, dass das Museum eines der zentralen Kulturprojekte im regionalen Wandelprozess sei und langfristig identitätsstiftend wirken solle.
Ein weiterer Höhepunkt des Projekts ist das Kunst-am-Bau-Vorhaben: Die Künstlerin Anett Lau gewann mit ihrem Werk „Forster Mustertuch“, das nun den Eingangsbereich des Museums prägt und symbolisch die traditionsreiche Textilgeschichte der Stadt aufgreift.
Das Museumsteam bereitet sich nun auf die Eröffnung am 22. und 23. November 2025 vor. An diesem Wochenende sollen erste Bereiche des Hauses der Öffentlichkeit präsentiert werden, darunter die inszenierte Gleisanlage mit der historischen Dampflok „Schwarze Jule“ sowie eine erste Sonderausstellung der ASA-Fotografengruppe. Langfristig ist geplant, das Museum zu einem lebendigen Ort des kulturellen Austauschs zu entwickeln – mit regelmäßigen Wechselausstellungen, Vermittlungsangeboten und Veranstaltungen, die sowohl die industrielle Vergangenheit als auch den aktuellen Strukturwandel der Region in den Blick nehmen.
Erschienen am 17.11.2025 auf forst-lausitz.de

