Heute hat das Deutsche Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen das Richtfest für sein neues Forschungs- und Depotgebäude an der Jahrhunderthalle in Bochum gefeiert. Der Rohbau des 17,5 Meter hohen Neubaus mit einer Nutzfläche von rund 8.500 Quadratmetern ist abgeschlossen. Künftig werden dort die Sammlungen des hauseigenen Montanhistorischen Dokumentationszentrums (montan.dok) verwahrt und eine leistungsfähige Infrastruktur für Forschung und Digitalisierung geschaffen. Die Fertigstellung ist für Herbst 2026 vorgesehen.
Mit dem Richtfest markiert das Deutsche Bergbau-Museum Bochum einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einem der modernsten Forschungs- und Sammlungszentren Deutschlands. Der Neubau an der Jahrhunderthalle vereint künftig die umfangreichen Bestände des Montanhistorischen Dokumentationszentrums unter einem Dach. Insgesamt werden dort rund 350.000 Objekte, 350 Archivbestände, 85.000 Bücher und 150.000 Fotografien in optimalen klimatischen Bedingungen gelagert. Das Gebäude bietet zugleich modernste Arbeitsplätze für die Erforschung und Digitalisierung der montanhistorischen Sammlung.
Der Bau gliedert sich in einen viergeschossigen Forschungs- und einen dreigeschossigen Depotbereich, verbunden durch ein gemeinsames Sockelgeschoss. Da das Gebäude keinen Dachstuhl besitzt, wurde das Richtfest als sogenanntes „Deckenfest“ begangen – ein symbolischer Akt, der die Handwerksbetriebe würdigt.
Finanziert wird das rund 39,9 Millionen Euro teure Projekt je zur Hälfte durch den Bund und das Land Nordrhein-Westfalen. Beide sehen in dem Neubau ein Signal für die langfristige Bewahrung und wissenschaftliche Erschließung der industriellen Kulturgüter des Ruhrgebiets.
Auch architektonisch setzt das Gebäude Maßstäbe: Während der Forschungsbereich mit einer leichten Aluminium-Glas-Fassade Transparenz und Offenheit symbolisiert, vermittelt der Depotbereich mit großen Klinkerflächen Solidität und industriellen Charakter. Ein begrünter Dachgarten trennt und verbindet zugleich beide Zonen – ein sichtbares Zeichen für Nachhaltigkeit, die auch durch die angestrebte DGNB-Gold-Zertifizierung unterstrichen wird.
Das Richtfest ist zugleich der Abschluss des Großprojekts „DBM 2020“, in dessen Rahmen bereits das Hauptgebäude des Museums umfassend modernisiert und neu gestaltet wurde. Der Innenausbau beginnt nun, die Fertigstellung des Neubaus ist für Herbst 2026 geplant. Ab 2027 soll der Umzug der Sammlungen erfolgen – ein weiterer Schritt, mit dem das Leibniz-Forschungsmuseum seine internationale Bedeutung als Zentrum für Bergbau- und Georessourcenforschung weiter stärkt.
Von Sophia Sievers | Erschienen am 07.11.2025 auf idw-online.de

