Pressespiegel

BOB-Campus in Wuppertal ausgezeichnet Deutscher Städtebaupreis 2025

Am vergangenen Freitag wurde in der Akademie der Künste am Pariser Platz in Berlin der Deutsche Städtebaupreis 2025 verliehen. Nachdem 2023 das Werksviertel in München ausgezeichnet worden war, überzeugte in diesem Jahr der BOB-Campus in Wuppertal das Preisgericht. „Der BOB-Campus zeigt eindrucksvoll, wie aus einer Industriebrache ein lebendiger Ort des Lernens, Wohnens und Arbeitens entsteht – partizipativ geplant, gemeinwohlorientiert gedacht und architektonisch sensibel umgesetzt“, so das Juryurteil.

Das preisgekrönte Projekt entstand auf dem Gelände des 2012 stillgelegten Textilwerks der Firma August Bünger. Die Montag Stiftung Urbane Räume übernahm das Areal 2017 im Erbbaurecht und entwickelte es unter dem Leitbild der gemeinnützigen, selbsttragenden Stadterneuerung. Alle erzielten Überschüsse fließen in lokale Projekte zurück – ein Modell, das bereits bei der Samtweberei in Krefeld erprobt wurde.

Trotz erheblicher baulicher Mängel gelang es raumwerk.architekten, die historische Substanz zu bewahren und neu zu nutzen. Zwei sanierte Gründerzeithäuser bieten heute elf Wohnungen, davon neun gefördert. Eine ehemalige Fabrikhalle wurde zu einem hybriden Gebäude mit Bildungs- und Arbeitsflächen, einer Kita, einer Stadtteilbibliothek sowie einer 700 Quadratmeter großen Nachbarschaftsetage umgebaut, die vielfältig gemeinschaftlich genutzt wird.

Ergänzt wird das Ensemble durch einen 4.500 Quadratmeter großen Nachbarschaftspark, der vom Berliner Büro atelier le balto entworfen wurde. Der terrassierte Freiraum bietet Flächen zum Gärtnern, Verweilen und für ökologische Aktivitäten. Neue autofreie Wege stärken die Verbindung zum umliegenden Quartier.

Der ebenfalls verliehene Sonderpreis zum Thema „Umbaukultur in der zirkulären Stadt“ ging an das Projekt Kellogg Pier in Bremen von Delugan Meissl Associated Architects. Der Deutsche Städtebaupreis und der Sonderpreis werden seit 45 Jahren von der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) verliehen, gefördert von der Wüstenrot Stiftung und sind mit insgesamt 25.000 Euro dotiert. Aus 61 Einreichungen wurden sieben weitere Projekte ausgezeichnet und fünf belobigt.

Erschienen am 28.07.2025 auf www.baunetz.de

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