Oberbürgermeister Burghardt fordert gemeinsames Bekenntnis zum Erhalt der Kultureinrichtung.
Seit Anfang des Jahres steht das 1969 eröffnete Rüsselsheimer Stadttheater unter Denkmalschutz. Trotz dieser Anerkennung ist seine Zukunft unsicher. Die grobe Kostenschätzung für eine grundlegende Sanierung liegt bereits bei rund 23 Millionen Euro – noch ohne mögliche Baupreissteigerungen oder notwendige Modernisierungen der Bühnentechnik. Gleichzeitig steht die Stadt vor einem massiven Haushaltsdefizit von rund 85 Millionen Euro.
In der Stadtverordnetenversammlung wurde eine Entscheidung über die Sanierung zunächst vertagt. Stattdessen soll mit dem Betreiber einer geplanten Veranstaltungsfläche im Rahmen des Motorworld-Projekts über alternative Nutzungsmöglichkeiten in der Sanierungsphase gesprochen werden. Das Stadttheater, ursprünglich als multifunktionale Kultur- und Veranstaltungshalle konzipiert, gilt vielen als zentraler Identifikationsort der Stadt.
Unterstützung für den Erhalt kommt auch aus der Kulturszene: 16 Trägerinnen und Träger des Rüsselsheimer Kulturpreises haben in einem offenen Brief gefordert, das Haus zu bewahren. Burghardt betont, er wolle Politik und Bürgerschaft nach der Sommerpause an einen Tisch bringen, um tragfähige Wege für eine Sanierung und den langfristigen Erhalt der Kultureinrichtung zu finden.
Von Jens Joachim| Erschienen am 05.08.2025 auf fr.de
