Die Stuttgarter Immobilienlobby schlägt einmal mehr harsche Töne beim Thema Opernsanierung an – und wärmt alte, längst verworfene Ideen des Vereins Aufbruch Stuttgart nach einer Kombination aus Interimsoper und Konzerthaus wieder auf. Der Verein Haus & Grund begründet seine Intervention mit den Interessen seiner Mitglieder.
Die Kosten müssten im Griff gehalten werden und dazu sei es auch nötig, dass Sonderwünsche geprüft würden. Kultur sei wichtig, aber der Aufwand dürfe nicht unverhältnismäßig werden. So forderte man einen straffen Kostenplan nur für die unaufschiebbaren Sanierungsnotwendigkeiten. Damit stehen sie an der Seite der Landtagsfraktionen von CDU und FDP, während sich die Stadt- und Landesspitze für das Projekt ausgesprochen haben. Der ursprüngliche Sanierungsplan ist auch bereits mehrfach abgespeckt worden.
Haus & Grund begründet seinen Vorstoß damit, dass sich auch in einer Online-Umfrage mehr als 70 Prozent der Befragten für die sparsame Variante votierten. Die Steuerzahler finanzieren ohnehin schon die Oper mit, da Stadt und Land jedes Jahr Betriebskostenzuschüsse an die Oper zahlen.
Auch der Standort des Interimsstandort wird von Vereinschef Rudolf in Frage gestellt. Er fordert eine Verknüpfung der Interimsoper mit den Plänen für ein neues Konzerthaus, was aber schon mehrfach von Fachleuten verworfen wurde.
Von Thomas Braun | Erschienen am 11.11.2022 auf stuttgarter-zeitung.de