Pressespiegel

Das wachsende Museum

By 24. Juni 2021Juni 25th, 2021No Comments

Das Deutsche Auswandererhaus macht seit 2005 Migrationsgeschichte erlebbar. Am Sonnabend eröffnet das Museum seinen zweiten Neubau, der das Zusammenleben im Einwanderungsland Deutschland in den Fokus nimmt.

Seit 18 Monaten wurde am Neubau gearbeitet, trotz Corona blieb man im Zeitplan. Nun ist der große, helle Neubau fertig und kann am Samstag eröffnet werden. Besonders auffällig ist dabei die Fassade, denn in diese wurden als Betongravur mehr als 100 Porträts von 31 Menschen mit Einwanderungsgeschichte eingearbeitet. Auf der Hafenseite befindet sich die neu gegründete „Academy for Comparative Migration Studies“, sie zu Bildungs- und Forschungszwecken dienen soll. Auf der anderen Seite findet sich das „Garagenmuseum“, ein öffentlich zugänglicher Raum, in dem kleine Sonderausstellungen stattfinden sollen.

Der Neubau hat den Bund und das Land Bremen etwa 15 Millionen Euro gekostet, dafür gibt es sechs weitere Ausstellungsräume, 400 neue Objekte und mehr als 200 zusätzliche Hörstationen und Videointerviews. Die Hauptfrage des Neubaus ist damit die nach dem Zusammenleben in Deutschland. Dazu dienen etwa die „Digitalen Denkräume“, an denen Besucher anonym Fragen beantworten können. Am Ende des Rundgangs können die Antworten noch einmal überdacht und die Antworten anderer Gäste eingesehen werden.

Ein weiterer zentraler Bereich ist der „Saal der Debatten“. In diesem Raum mit begehbaren Dioramen dreht sich alles um Diskussionsthemen zur Einwanderung. Aber auch das Persönliche kommt in den „Sälen der Biographien“ nicht zu kurz. 270 Menschen aus 30 Ländern wurden für diese Stationen von Mitarbeitern des Museums befragt.

Insgesamt werden mit dem Neubau die Themen Aus- und Einwanderung noch stärker verknüpft. Museumsdirektorin Simone Blaschka sagte dazu: „Aus jedem Auswanderer wird gleichzeitig auch ein Einwanderer.“

Von Alexandra Kneif | Erschienen am 24.06.2021 auf weser-kurier.de

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