Direkt neben Goethes Geburtshaus in Frankfurt am Main ist das weltweit erste Museum entstanden, das sich ganz der Romantik widmet. Das Haus überzeugt dabei sowohl architektonisch als auch mit einer sehenswerten Dauerausstellung.
Gleich von außen wird das Symbol der Romantik sichtbar: Die blaue Blume in Form eines blauen Erkers, der aus der ansonsten braunen und beige gehaltenen Fassade heraussticht. Der Ort des Museums, Frankfurt, hat zunächst einige verwundert, da es bedeutendere Zentren der Romantik gab. Aber in Frankfurt liegt eine der bedeutendsten Sammlungen und auch das Verhältnis zwischen Goethe und der Romantik soll im Zentrum stehen – daher ist das Museum auch direkt neben seinem Geburtshaus.
Die Sammlung, bestehend aus vielen Originalen aus Kunst, Dichtung und Prosa, ist das Zentrum der Ausstellung. Ein ausgeklügeltes Lichtsystem sorgt dafür, dass sie ausgestellt werden können, ohne Schaden zu nehmen. Fenster sind dennoch möglich, aufgrund des Haupttreppenhauses, der sogenannten ‚Himmelstreppe‘, die schon ein Kunstwerk für sich ist. Die Dauererstellung, die sich über drei Etagen erstreckt, ist dabei klar gegliedert: Die erste Etage für Malerei, hier finden sich etwa Werke von Caspar David Friedrich. In der zweiten Etage dann die Handschriften und im obersten Stock werden Themen der Romantik mit dem Heute verknüpft.
Dass die Romantik noch heute ein spannendes Thema ist, zeigte auch die Uneinigkeit der Kuratorinnen und Kuratoren in der Frage, ob die Epoche der Romantik noch bis ins heute reiche oder den Fragestellungen des Teams, die denen der Romantiker nicht unähnlich waren. Und genau diese Fragen haben die Ausstellung so spannend gemacht.
Von Ludger Fittkau | Erschienen am 26.08.2021 auf deutschlandfunkkultur.de
