Im Augsburger Zeughaus ist jetzt ein Teil des spektakulären Münzschatzes zu sehen, den Archäologen im alten Flussbett der Wertach gefunden haben. Historikern ist das zu wenig. Sie kritisieren die Stadt und ihren Umgang mit den römischen Funden.
Vor allem Altertumsexperte Salvatore Ortisi von der LMU München fordert ein angemessenes Museum für die römischen Funde. Das römische Museum, das bereits besteht, ist seit Jahren wegen Baumängeln geschlossen. Ortisi fordert eine Sanierung oder einen Neubau. Denn eigentlich sei Augsburg eigentlich mit Städten wie Trier vergleichbar, die ihre Vergangenheit als Römerstadt auch mit einem großen Museum in Szene setzt.
Doch das Römermuseum in Augsburg, das sich in der ehemaligen Dominikanerkirche befindet, ist seit zehn Jahren aufgrund von Statikproblemen geschlossen. Dass die Kirche je wieder als Museum geöffnet wird, ist unwahrscheinlich. Und die Stadt Augsburg verweist auf die knappe Finanzlage, will zunächst vor allem digital präsentieren. Doch es mehren sich die Stimmen, die sich ein Museum für die Funde wünschen, denn Augsburg sei, das würden die Funde vom Frühjahr zeigen, das „älteste Militärlager in Bayern“ und damit ein „unique selling point“, so die Augsburger Archäologie-Professorin Natascha Sojc.
Von barbara Leinfelder | Erschienen am 17.12.2021 auf br.de