Weil eine Baufirma insolvent ist, verzögert sich die Fertigstellung der Coburger Kulturstätte Globe: offenbar um Monate. Nach den Widrigkeiten der Corona-Pandemie komme es nun wieder zu Verschiebungen. Aus künstlerischer Sicht ist das ein Super-GAU.
Vor vier Wochen hat die Stadt von der Insolvenz erfahren, es handelt sich um die Firma, die für die Bühnentechnik zuständig war. Die Insolvenz kam völlig überraschend, nun muss das Gewerk neu ausgeschrieben werden – was zu einer Bauzeitverlängerung von etwa einem halben Jahr und natürlich auch einer Kostensteigerung führen wird.
Statt im Oktober 2022 wird das Globe wohl erst im März 2023 fertig. Und das Landestheater Coburg braucht die Interimsspielstätte dringend, denn Ende Juni erlischt die Betriebserlaubnis. Eigentlich sollte also im Herbst der Umzug über die Bühne gehen und im Frühjahr der Spielbetrieb aufgenommen werden. Das wird nun wohl nicht möglich sein, man kann wohl erst zur Spielzeit 2023/24 starten.
So muss eine ganze Spielzeit auf kleinere Spielorte ausgewichen werden, Musiktheater sei in diesen nicht möglich, so Fritz Frömming, der Kaufmännische Direktor des Landestheaters. So gehen natürlich auch wichtige Einnahmen verloren, dramatischer sei aber, dass man dem Publikum nun nach zwei Jahren Pandemie schon wieder kein komplettes Angebot bieten könne.
Von Richard Padberg | Erschienen am 29.04.2022 auf br.de
