Pressespiegel

Making the Museum Moritz Ernst

By 13. Juni 2022Juni 20th, 2022No Comments

Das Museum Reinhard Ernst, das im Frühjahr 2023 im Stadtzentrum von Wiesbaden eröffnet wird, zeigt auf 8.910 Quadratmetern die private Sammlung abstrakter Kunst von Reinhard Ernst. Vollständig von der Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung finanziert, ist das Projekt, das Ergebnis eines 2010 begonnenen Planungsprozesses sowie der langjährigen Freundschaft zwischen Reinhard Ernst und dem japanischen Architekten Fumihiko Maki. Die Ausstellung Making the Museum Reinhard Ernst dokumentiert den intensiven Entwurfs- und Bauprozess anhand von Skizzen, Zeichnungen, Modellen, Fotos und Artefakten, die unter vier Themen präsentiert werden: Kontext, Form, Detail und Konstruktion. Dementsprechend wird der Raum bei Aedes in vier Quadranten unterteilt, in denen die vielfältigen Materialien Einblicke in dieses komplexe Bauprojekt geben.

Die Sammlung, die seit den 1970er Jahren aufgebaut wurde, umfasst über 860 Werke, vor zehn Jahren wollte Sammler Reinhard Ernst sie der Öffentlichkeit zugänglich machen. Daraus entstand die Idee zum Museum, 2016 schlug die Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung der Stadt Wiesbaden vor, aus eigenen Mitteln ein Museum zu errichten und zu betreiben. Dann wurde ein Grundstück verpachtet, für 99 Jahre, in denen die Stiftung für den Unterhalt des Gebäudes und die Finanzierung der Ausstellungen zuständig ist.

Das Museum soll ein Restaurant, Museumsshop, Veranstaltungsraum und ein öffentliches Forum beinhalten. Entworfen wurde es von Fumihiko Maki, mit dem Ernst seit langer Zeit befreundet ist. Entstanden ist ein dreigeschossiges Gebäude, das sich gleichzeitig in die historische Innenstadt einfügt und doch seine eigene moderne Ausstrahlung hat. Im Erdgeschoss gibt es ein großes Atrium, das nach oben offen ist, daneben wurden verschiedene Quadranten, in denen sich die weiteren Räume befinden. So sehen sie aus, als würden sie schweben und durch intensive Zusammenarbeit mit dem Tragwerksplaner Bollinger + Grohmann konnte auf fast alle freistehenden Säulen entfernt werden.

Gezielte Öffnungen an der Nordseite sorgen für diagonale Blicke durch die Ausstellung, die Architektur gibt zugleich den Weg durch die Ausstellung vor. Maki ist für dieses offenen und übereinandergeschichteten Räume bekannt, hier dienen sie dazu, Verbindungen zwischen dem Museumsinneren und der umgebenden Stadt zu schaffen.

Erschienen am 13.06.2022 auf aedes-arc.de

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