Wer den ersten Live-Stream dieser Gemeinderatssitzung verfolgt hat oder das Video im Nachhinein im Internet anklickt, der hört kritische Stimmen zur Verlegung des Museums der Hand ins Wolnzacher Zentrum, sieht Gemeinderäte, denen die hohen Kosten offenbar Bauchschmerzen bereiten, einen, der ein fehlendes Konzept kritisiert und einen anderen, der sogar Würste in die Kamera hält.
Noch im September vergangenen Jahres klang das anders, allerdings war man damals auch von anderen Voraussetzungen ausgegangen. Es wurden Kosten von etwa 625.000 Euro ausgegangen, 65 Prozent sollten über Zuschüsse kommen. Nun gibt es einen genaueren Kostenplan, der von 1,9 Millionen Euro Gesamtkosten angibt.
Am 22. Juni war das Projekt Museum „Kulturgeschichte der Hand“ beschlossen worden, nun soll ein Förderantrag von 850.000 Euro gestellt werden. Für diesen muss die Fertigstellung aber bis Ende 2024 erfolgen. Im schlimmsten Falle müsste der Markt Wolnzach so 1,17 Millionen Euro selbst zahlen, man geht aber von weniger aus und es sei auch wirklich alles eingerechnet. Dennoch gab es von verschiedenen Seiten Kritik, sowohl an den Kosten, der Koppelung an ein Enddatum und auch das Museumskonzept, das noch nicht vorliegt. Dennoch stimmte am Ende die Große Museum für das Museum.
Von Karin Trouboukis | Erschienen am 15.07.2022 auf donaukurier.de