Pressespiegel

Sanierung Deutsches Theater Göttingen: Hauptlast bei der Stadt

By 3. August 2022August 8th, 2022No Comments

Das Deutsche Theater in Göttingen hat Sanierungsbedarf. Minister sieht bei Millionenprojekt vor allem die Uni-Stadt in der Pflicht.

Zwar soll auch Unterstützung vom Land kommen, die Hauptlast müsse aber die Stadt Göttingen tragen. Ein Problem ist etwa, dass die Verbindung zwischen dem ursprünglichen Gebäude von 1890 und dem 1985 dazugekommenen Anbau undicht geworden ist, so dringt das Wasser auch in den Aufführungsraum ein, außerdem ist der Anbau kaum gedämmt.

Auch die Büros, die für die Mitarbeitenden viel zu klein sind, erfüllen die Brandschutzauflagen nicht. Wenn man diese aber im Zuge einer Sanierung erfüllt, bleibt plötzlich für ein Drittel der Angestellten kein Platz mehr. Und auch die zweite Bühne im Keller dürfte dann nicht mehr genutzt werden. Die dringend nötigen Sanierungen seien von der Stadt zu lange aufgeschoben worden, so die Kritik von vielen Seiten.

Erich Sidler, der seit 2014 in Göttingen Intendant ist, hatte daher vor einiger Zeit selbst Initiative ergriffen, Gutachten erstellen und Optionen durchrechnen lassen. Die Sanierung des vorhandenen Gebäudes würde wohl 55 Millionen kosten, das ist sogar noch die Zahl von 2019, durch die massiv gestiegenen Baukosten liegt sie nun wohl deutlich höher. Die Finanzierung eines solchen Vorhabens wird aber auch nicht leichter, Inflation, Krisen und sinkende Steuereinnahmen machten der Stadt zu schaffen. Dagegen betonte Sidler noch einmal die Bedeutung des Theaters, auch im Sinne einer demokratischen Bildung.

Von Michael Caspar | Erschienen am 03.08.2022 auf hna.de

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