Pressespiegel

Geplantes NS-Dokuzentrum in Bayreuth: Wichtige Voraussetzung erfüllt – aber gibt es auch Personal?

By 12. November 2022November 21st, 2022No Comments

Die Stadt Bayreuth plant ein NS-Dokumentationszentrum in der Stadt. Das soll im Haus des aktuellen Jean-Paul-Museums und in einem erworbenen Haus in der Brautgasse entstehen. Eine Bundesförderung in Höhe von 11,5 Millionen Euro wurde der Stadt kürzlich bewilligt.

Im Sommer 2020 wurde der Grundsatzbeschluss für das Zentrum gefasst, das an zwei Standorten entstehen soll: Zum einen das Haus in der Brautgasse 2, wo der frühere NSDAP-Gauleiter Hans Schemm geboren wurde. Zum anderen das Haus in der Wahnfriedstraße, das ehemalige Wohnhaus des NS-Vordenkers und Ideologen Houston Stewart Chamberlain.

Wichtig als Grundvoraussetzung war, dass das dort ansässige Jean-Paul-Museum umzog, was auch vom Kulturausschuss beschlossen wurde, 2023 soll die Durchführung anstehen. Das Museum soll stattdessen in der Friedrichstraße 5 untergebracht werden, wo es frühestens im Frühjahr 2024 einziehen könnte.

Bis dahin sollen noch weitere Geldgeber gefunden werden, denn erst wenn die Finanzierung gesichert ist, können bautechnische Schritte unternommen werden. Auch die inhaltliche Umsetzung ist noch unklar. Dafür möchte man externe Experten hinzuziehen. Die vier Teilbereiche wurden aber bereits festgelegt: Chamberlain, Bayreuth und die Festspiele in der Zeit der NS-Herrschaft, eine kuratorisch aufbereitete Chamberlain-Bibliothek als Forschungsstätte mit Seminarraum und die Judenverfolgung in Bayreuth während des NS-Regimes. Die Bibliothek soll vor allem für die Forschung zugänglich gemacht werden. Was ebenfalls noch sehr unklar ist, ist die Frage des Personals: Können genug Mitarbeitende gewonnen werden?

Von Jürgen Lenkeit | Erschienen am 12.11.2022 auf inbayreuth.de

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