Wer übernimmt die Bauleitung? Die Bielefelder Kunsthalle wird nach 50 Jahren generalsaniert. Auf einem Symposium wird über eine Erweiterung des Museums diskutiert, das unter Platznot leidet.
1968 wurde die Kunsthalle geschaffen, danach wurde es nie grundlegend saniert. Damals war die Kunsthalle etwas ganz Besonderes: Ein Vorgriff auf die Postmoderne, zudem als erstes Museum mit einem Platz für Kunstvermittlung, die „Malstube“. Auch im Außenbereich entstand mit dem Skulpturenpark ein Highlight. Die Sammlung des Museums umfasst so über 500 Gemälde, 200 Skulpturen und über 4500 Zeichnungen und druckgrafische Werke.
Für all die Werke hat die Kunsthalle nicht genug Platz, dreimal jährlich muss wegen Ausstellungsumbauten geschlossen werden. Auch dem soll mit der Sanierung Abhilfe geschaffen werden. 40,5 Millionen Euro hat die Stadt dafür gebilligt. Neben baulichen Maßnahmen werden auch Lüftung, Licht, Verdunkelung, Sicherheit, Brandschutz, Klima- und Elektrotechnik optimiert.
Um das Projekt ins Rollen zu bringen, soll in diesem Jahr soll die Bauleitung vergeben werden. Das geschieht über eine europaweite Ausschreibung. Die Frage eines Neubaus beschäftigt das Museum und die Stadt Bielefeld schon lange. Es gab verschiedene Ideen, aber auch immer viele Kritiker. Für die Zukunft der Kunsthalle sei eine Raumerweiterung aber unumgänglich, so die Museumsdirektorin. Wie diese aussieht, ist aber noch nicht klar. In der Diskussion sind eine solitäre Erweiterung oder ein Einbau unter dem Skulpturenpark.
Die Wiedereröffnung ist für das Jahr 2028 geplant. Zwei Jahre muss die Kunsthalle geschlossen bleiben. Über die Zukunft sollen zudem ab dem Frühjahr in einem dreiteiligen Symposium Experten, Museumsangestellte und die Stadtgesellschaft diskutieren.
Von Achim Lettmann | Erschienen am 12.01.2023 auf wa.de