Die Zukunft der Zentralbibliothek Köln wird heiß diskutiert. Sanieren oder direkt abreißen? Das alles erinnert an das Desaster der Oper, die seit zehn Jahren renoviert wird und Millionen verschlingt.
Über eine Milliarde soll die Sanierung von Philharmonie und Museum Ludwig kosten, auch die Zentralbibliothek am Neumarkt soll seit zehn Jahren saniert werden, allerdings sind die Kassen leer. Dennoch besteht dringender Bedarf bei dem Gebäude aus dem Jahr 1979. Und seit 2018 liegt auch ein Ratsbeschluss für eine Generalsanierung vor, in dem 81 Millionen genehmigt wurden. Die jetzt bei weitem nicht mehr reichen werden, es wird eher von mindestens 140 Millionen Euro ausgegangen.
Und nun wird auch darüber diskutiert, ob eine Sanierung überhaupt sinnvoll ist, oder nicht doch ein Abriss mit Neubau viel sinnvoller sei. Der Bürgermeister und kulturpolitischer Sprecher der CDU in Köln, Ralph Elster, sieht beispielsweise keinerlei Grund, das Gebäude erhalten zu wollen. Er befürchtet aufgrund der stark gestiegenen Kosten ein ähnliches Problem wie mit der Oper und vor allem Unverständnis vom Steuerzahler.
Für die Sanierung sprechen sich SPD und Gründe aus. Der Beschluss sei gefasst, der Standort solle in ein neues Kulturquartier verwandelt werden, was im Ausweichquartier nicht möglich ist. Und auch Lorenz Deutsch, kulturpolitischer Sprecher der FDP-Ratsfraktion, unterstützt die Sanierungsfraktion. Man könne nicht einfach immer nur abreißen und neu bauen, stattdessen sei es nötig, die Gebäude kontinuierlich zu ertüchtigen, sodass sie länger genutzt werden kann.
Vom Claudia Hessel | Erschienen am 10.03.2023 auf 24rhein.de