Das Theater Ulm soll neue Probenräume, Werkstätten und eine neue Spielstätte für das Kinder- und Jugendtheater bekommen. Aber die Kosten für den geplanten Neubau haben sich verdoppelt.
Die Kosten für den geplanten Neubau des Kinder- und Jugendtheaters sowie der Probenräume und Werkstätten für das Theater Ulm sind erheblich gestiegen. Ursprünglich auf 27 Millionen Euro geschätzt, belaufen sich die aktuellen Schätzungen nun auf 56,6 Millionen Euro. Dies wurde durch unzureichende Ansätze für technische und konstruktive Aspekte sowie höhere Ausgaben für die archäologische Freilegung des Baugrunds verursacht. Obwohl im städtischen Haushalt 35 Millionen Euro vorgesehen sind, muss der neu gewählte Gemeinderat entscheiden, wie die zusätzlichen 21,5 Millionen Euro finanziert werden.
Trotz dieser Kostenexplosion hat der Bauausschuss beschlossen, die nächsten Phasen des Theatererweiterungsbaus fortzusetzen, um den Bau voranzutreiben. Dies umfasst die Genehmigungsplanung und Ausführungsplanung. Der Gemeinderat wird im Herbst darüber entscheiden, ob der Neubau des Theaters weiterhin Priorität hat. Der geplante Baubeginn könnte dann im Herbst nächsten Jahres erfolgen, mit einer voraussichtlichen Fertigstellung Ende 2027 oder Frühjahr 2028.
Die Notwendigkeit der Theatererweiterung wurde bereits 2015 aufgrund von Platzmangel und Sicherheitsdefiziten am Theater Ulm diskutiert. Die bestehenden Räume für Proben und Werkstätten sind unzureichend, und dringende Maßnahmen zum Arbeitsschutz können nicht vollständig umgesetzt werden. Die derzeitige Spielstätte der Jungen Ulmer Bühne weist erhebliche Mängel im Brandschutz auf und darf nur bis Ende 2027 genutzt werden. Angesichts dieser Herausforderungen beschloss der Gemeinderat im Mai 2019 die Theatererweiterung durch einen Neubau, der durch einen Architekturwettbewerb und die Auswahl des Entwurfs von Max Dudler vorangetrieben wurde.
Von Maja Nötzel | Erschienen am 26.04.2024 auf swr.de
