Mehrere Ratsausschüsse sollten den Bau in einer gemeinsamen Sondersitzung auf den Weg bringen. Nach einer kontroversen Debatte soll nun aber erst im Rat abgestimmt werden.
Die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf plant den Bau einer Übergangsspielstätte auf dem Messegelände, während das derzeitige baufällige Opernhaus abgerissen und an gleicher Stelle neu errichtet wird. Die favorisierte Variante der Stadt ist kleiner als ursprünglich geplant, wird aber dennoch etwa 75 Millionen Euro kosten, im Gegensatz zu den zuvor diskutierten 100 Millionen Euro. Politiker wie Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) verteidigen das Projekt, betonen jedoch die Notwendigkeit, die Kosten im Griff zu behalten, um andere wichtige Bereiche nicht zu vernachlässigen.
Die politische Unterstützung für das Projekt ist entscheidend, wobei die SPD und FDP eine Schlüsselrolle spielen. Trotz früherer Zustimmung zur Opern-Neubauidee gibt es erneute Debatten über die Notwendigkeit des Projekts. Die Grünen kritisieren die hohen Kosten und die befürchtete Auswirkung auf andere städtische Programme. Die Fraktionen diskutieren auch darüber, dass der Funktionsbau nach etwa fünf Jahren an eine andere Gemeinde verkauft werden soll, um einen Teil der Kosten zurückzugewinnen.
Die SPD fordert jedoch Zusicherungen von der Verwaltung bezüglich Investitionen in den Wohnungsbau und Bürgerhäuser in den Stadtteilen, um ihre Zustimmung zu geben. Die Stadt plant außerdem, insgesamt knapp 30 Millionen Euro bis 2028 für die Planung des Opernneubaus zu bewilligen, bevor der endgültige Beschluss über den Bau gefällt wird. Es gibt auch Diskussionen über die möglichen Gesamtkosten des Projekts, die von einigen Fachleuten auf über eine Milliarde Euro geschätzt werden, während Befürworter betonen, dass solche Schätzungen erst nach Vorliegen konkreter Pläne seriös sein können.
Von Peter Hild | Erschienen am 30.04.2024 auf wdr.de
