Das Meeresmuseum in Stralsund öffnet am 17. Juli nach jahrelangem Umbau wieder die Türen. Aber: Zunächst sind nur wenige lebendige Tiere zu sehen. Der Aquarien-Rundgang werde erst im Herbst geöffnet, erklärte eine Sprecherin des Museums. Neben vielen weiteren Becken soll dann das mit etwa 700.000 Litern gefüllte Großaquarium mit einem karibischen Riff mit bunten Meereswesen zu sehen sein. Die feierliche Eröffnung des vollständigen Museumsrundgangs ist nun für Oktober geplant.
Der Umbau des Meeresmuseums in Stralsund ist ein herausforderndes Projekt, das mit zahlreichen Hürden zu kämpfen hatte. Zu den Schwierigkeiten zählten die beengte Baustelle in der Altstadt, bedeutende archäologische Funde, Lieferschwierigkeiten, Kapazitätsengpässe und sogar ein Cyberangriff. Aufgrund dieser Herausforderungen und um das Tierwohl zu gewährleisten, werden die Aquarien schrittweise besetzt, sobald die Wasserwerte optimal sind. Diese Verzögerungen führten zu einer Anpassung des Zeitplans.
Trotz der Herausforderungen sollen die Besucher bis zum Herbst einiges geboten bekommen, und das zum halben Eintrittspreis. Die Ausstellung in der ehemaligen Klosteranlage widmet sich der Entwicklung des Lebens im Meer und seiner Vielfalt, den Wechselwirkungen zwischen Mensch und Meer und zeigt Strategien für nachhaltige Fischerei. Neben präparierten und modellierten Tieren auf dem Weg von der Antarktis bis zur Arktis sind zwei Aquarien zu sehen. Beliebte Ausstellungsstücke wie der fünf Meter hohe Korallenriffpfeiler, das Finnwalskelett und die Lederschildkröte „Marlene“ sind ebenfalls vorhanden.
Seit Ende 2020 laufen die Umbauarbeiten des Meeresmuseums, bei denen rund 51 Millionen Euro investiert wurden. Diese Investitionen sollen die Ausstellung zeitgemäß gestalten, barrierefrei machen und die Energieeffizienz erhöhen. Der letzte umfangreiche Ausbau der Ausstellung fand in den 1970er Jahren statt, weshalb die Modernisierungen dringend notwendig waren.
Erschienen am 18.06.2024 auf faz.net