Der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling hat auf Einladung des Landtagsabgeordneten Sven Teuber gemeinsam mit Kulturdezernent Markus Nöhl die Baustelle des künftigen Probezentrums des Theaters Trier, das aktuell im Energie- und Technikpark in Trier-Kürenz realisiert wird, besichtigt. Der Intendant des Theaters Trier, Manfred Langner, erläuterte dem Innenminister Details: So wird das neue Gebäude drei Probebühnen mit jeweils rund 250 Quadratmeter Spielfläche und die Schneiderei samt Kostümfundus beherbergen. Auf den drei Bühnen werden das Schauspiel, die Oper und das Ballett unabhängig voneinander und teilweise im Original-Bühnenbild proben können. Das ermöglicht dem Theater die Zahl der Bühnenproben im Haupthaus deutlich zu reduzieren und dafür mehr Vorstellungen im Großen Haus anzubieten. Der Neubau ist 60 Meter lang und 30 Meter breit. Insgesamt investieren die Stadtwerke Trier rund zwölf Millionen Euro. Die Fertigstellung ist für Ende 2025 geplant.
Innenminister Michael Ebling kündigte an, dass das Land Rheinland-Pfalz die Stadt Trier bei der Anpassung von Kulturstätten an aktuelle Bedürfnisse unterstützt. Dies soll die Wertschätzung von Kunst und Kultur symbolisieren und zur nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen. Neben einem Förderbescheid über 7,45 Millionen Euro für den Tufa-Anbau als Interimsspielstätte, versicherte Ebling, dass das Land auch in den kommenden Jahren weitere Maßnahmen fördern wird.
Das Theater in Trier, ein Bauwerk aus den frühen 1960er-Jahren von den Architekten Gerhard Graubner und Hans Schneider, ist stark sanierungsbedürftig. Nach 60 Jahren intensiver Nutzung sind eine energetische Sanierung sowie ein zeitgemäßer Austausch der Haustechnik und Bühnentechnik notwendig. Der Trierer Stadtrat beschloss daher die Sanierung des Gebäudes. Während der dreijährigen Sanierungsphase wird der Theaterbetrieb in die Europahalle (für Opern und Konzerte) und in einen Neubau am Kulturzentrum Tuchfabrik (für Schauspiel und Tanz) verlegt. Dieser Neubau mit 380 Sitzplätzen soll nach der Theatersanierung von der Tufa genutzt werden. Die Fertigstellung des Neubaus ist für die Sommerspielpause 2026 geplant, sodass ab der Spielzeit 2026/27 das Theater saniert werden kann.
Christoph Klüsserath von den Stadtwerken Trier erläuterte, dass neben der Sanierung des bestehenden Theaters zwei neue Gebäudeteile errichtet werden sollen: eine Eingangshalle mit Foyer, Garderobe, Hauptkasse und Sanitäranlagen sowie ein Orchesterprobesaal. Für die Planung dieser Erweiterungen wird ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, um die beste kreative Lösung zu finden. Das sanierte Theater soll sich Richtung Innenstadt öffnen, um eine neue Aufenthaltsqualität zu bieten. Oberbürgermeister Wolfram Leibe betonte die Bedeutung der Unterstützung des Landes für solche Großprojekte und freute sich auf die erste Vorstellung im sanierten Theater, von der sowohl die Trierer Bevölkerung als auch Besucher aus der Umgebung profitieren werden.
Erschienen am 26.06.2024 auf trier.de
