Doris Salmon hat am Dienstagabend eine Kiste mit ins Rathaus gebracht. Sie ist schon etwas verbeult, hat die Aufschrift „Museum“. Fast alle Unterlagen aus gut zehn Jahren Debatte um dieses Projekt seien drin, sagt die UKW-Fraktionschefin. Ihr Partner an der Spitze, Maximilian Alter, möchte beim Pressetermin diese lange Geschichte nicht mehr aufrollen. „Das ist ein Thema, was uns lange beschäftigt hat“, betont er. „Zu lange“, ergänzt CDU-Fraktionschef Carsten Schrage. Auch SPD-Vorsitzender Michael Hellenschmidt sowie die Rathausspitze mit Bürgermeister Albrecht Kündiger (UKW) und Erstem Stadtrat Dirk Hofmann (CDU) sind da.
Die drei größten politischen Fraktionen der Stadt Kelkheim, CDU, UKW und SPD, haben sich zusammengeschlossen, um das langwierige Thema des Museums endgültig zu lösen. Am Montag, dem 8. Juli, wird die Stadtverordnetenversammlung zwei Anträge diskutieren: Das Museum soll an seinem bisherigen Standort an der Frankfurter Straße bleiben und erweitert werden, da nach der Kündigung der Schreinerei „Holunder Hof“ neuer Raum verfügbar geworden ist. Damit wird das alte Pfarrzentrum Feldbergstraße, für das es 2018 einen erfolgreichen Bürgerentscheid zur Rettung als Kulturzentrum gab, nicht mehr als Standort in Betracht gezogen. Die Fraktionen planen stattdessen die Realisierung eines Mehrgenerationenhauses an der Feldbergstraße auf Basis eines Erbpachtvertrages, obwohl dies nicht die perfekte Lösung sei und sich über den Bürgerentscheid hinwegsetze.