Pressespiegel

Museum wird am Standort erweitert

By 28. Juni 2024Juli 3rd, 2024No Comments

Doris Salmon hat am Dienstagabend eine Kiste mit ins Rathaus gebracht. Sie ist schon etwas verbeult, hat die Aufschrift „Museum“. Fast alle Unterlagen aus gut zehn Jahren Debatte um dieses Projekt seien drin, sagt die UKW-Fraktionschefin. Ihr Partner an der Spitze, Maximilian Alter, möchte beim Pressetermin diese lange Geschichte nicht mehr aufrollen. „Das ist ein Thema, was uns lange beschäftigt hat“, betont er. „Zu lange“, ergänzt CDU-Fraktionschef Carsten Schrage. Auch SPD-Vorsitzender Michael Hellenschmidt sowie die Rathausspitze mit Bürgermeister Albrecht Kündiger (UKW) und Erstem Stadtrat Dirk Hofmann (CDU) sind da.

Die drei größten politischen Fraktionen der Stadt Kelkheim, CDU, UKW und SPD, haben sich zusammengeschlossen, um das langwierige Thema des Museums endgültig zu lösen. Am Montag, dem 8. Juli, wird die Stadtverordnetenversammlung zwei Anträge diskutieren: Das Museum soll an seinem bisherigen Standort an der Frankfurter Straße bleiben und erweitert werden, da nach der Kündigung der Schreinerei „Holunder Hof“ neuer Raum verfügbar geworden ist. Damit wird das alte Pfarrzentrum Feldbergstraße, für das es 2018 einen erfolgreichen Bürgerentscheid zur Rettung als Kulturzentrum gab, nicht mehr als Standort in Betracht gezogen. Die Fraktionen planen stattdessen die Realisierung eines Mehrgenerationenhauses an der Feldbergstraße auf Basis eines Erbpachtvertrages, obwohl dies nicht die perfekte Lösung sei und sich über den Bürgerentscheid hinwegsetze.

Die Fraktionen lobten den Ersten Stadtrat für seine Vermittlungsarbeit und die Erarbeitung des geplanten Konzepts. Zwar sei es ein Nachteil, dass die Stadt in eine Miete und nicht in Eigentum investiere, doch der Mietvertrag soll über 30 Jahre laufen und monatlich 7900 Euro betragen. Die Stadt will außerdem ein Vorkaufs- und Sonderkündigungsrecht aushandeln, während der Eigentümer für die Instandhaltung zuständig ist. Baulich soll der Museumseingang an den Großen Haingraben verlegt und barrierefrei gestaltet werden. Ein Aufzug soll den Zugang erleichtern, und es gibt Pläne für einen Wintergarten und ein Museumsgärtchen. Die Stadt soll für den Umbau und die Sanierung einen Baukostenzuschuss von 350.000 Euro gewähren.

Der Bürgermeister und die politischen Fraktionen betonten, dass die Entscheidung parteiübergreifend getroffen wurde und dass der neue Standort städtebaulich interessant sei. Das neue Museum wird über mehr als 700 Quadratmeter verfügen, was eine deutliche Erweiterung gegenüber den bisherigen Ausstellungs- und Lagerräumen darstellt. Auch der Museumsverein und der Hessische Museumsverband unterstützen den neuen Plan und werden ihre Förderung aufrechterhalten.

Erschienen am 28.06.2024 auf fr.de

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