Pressespiegel

Sanierung des Augsburger Staatstheaters wird offenbar nochmal teurer

By 2. Juli 2024Juli 3rd, 2024No Comments

Nach Informationen unserer Redaktion sind weder Kosten- noch Zeitplan zu halten. Die Stadt äußert sich aktuell noch nicht zu dem Thema.

Die Sanierung des Staatstheaters in Augsburg wird teurer und länger dauern als geplant. Ursprünglich mit Kosten von 186,3 Millionen Euro im Jahr 2016 beschlossen, wurde die Summe bereits mehrfach erhöht. Vor vier Jahren wurde der Kostenrahmen auf 283 bis 321 Millionen Euro angehoben, und vor zwei Jahren wurde eine weitere Erhöhung auf 340 Millionen Euro bekannt gegeben. Die Stadt Augsburg hatte damals auch eine Verzögerung der Fertigstellung bis Ende 2027 eingeräumt. Nun steht offenbar eine weitere Erhöhung der Kosten im Raum, die möglicherweise eine Verdoppelung der ursprünglichen Summe bedeutet. Das Baureferat hat sich bisher nicht offiziell dazu geäußert, plant jedoch eine Information des Stadtrats und des Bauausschusses vor der Sommerpause.

Der Hintergrund dieser Kostensteigerungen sind unter anderem die allgemeinen Baupreissteigerungen und unerwartete Komplikationen wie Probleme mit dem Brandschutz und dem Grundwasserstand. Bereits jetzt musste die Stadt Augsburg erhebliche Schulden aufnehmen, um die Sanierung zu finanzieren, und das ursprüngliche Tilgungskonzept wurde von 2039 auf 2045 verlängert. Trotz hoher Förderung durch den Freistaat Bayern könnten weitere Kostensteigerungen zu zusätzlichen finanziellen Belastungen führen, die über die aktuellen Tilgungsraten hinausgehen.

Die Sanierung des Staatstheaters war von Beginn an umstritten. Kritiker bemängelten das Ungleichgewicht der Investitionen im Vergleich zu anderen Projekten. Zwei Bürgerbegehren gegen die Sanierung und deren Finanzierung scheiterten, und der Steuerzahlerbund nahm das Projekt in sein Schwarzbuch auf. Auch innerhalb der politischen Opposition wuchs die Distanz zu dem Vorhaben. Dennoch ist ein Stopp der Arbeiten acht Jahre nach Schließung des Theaters faktisch nicht mehr möglich, und die Stadt muss die Herausforderungen der Kosten- und Zeitplanung weiterhin bewältigen.

Von Stefan Krog | Erschienen am 02.07.2024 auf augsburger-allgemeine.de

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