Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum wird um ein hochmodernes Forschungs- und Depotgebäude erweitert. Zum ersten Spatenstich kam am Freitag, 19. Juli 2024, Wissenschaftsministerin Ina Brandes nach Bochum. Bund und Land fördern den Bau mit jeweils knapp 20 Millionen Euro.
Das neue Gebäude soll die Identität und Geschichte des Bergbaus im Ruhrgebiet bewahren und erforschen, was laut Brandes ein Beispiel für den Wandel vom Industrie- zum Wissenschaftsstandort ist. Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner, die wissenschaftliche Direktorin des Museums, betonte, dass das neue Gebäude einen dauerhaften Ort für montanhistorische Forschung schaffen wird, der für den Forschungsstandort Bochum und die Wissenschaftsmetropole Ruhr von großer Bedeutung ist.
Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Kuratoriumsvorsitzende des Museums und Vorstandsmitglied der RAG-Stiftung, hob die langjährige Unterstützung der Stiftung für die Modernisierung des Museums hervor. Dank dieser Förderung konnte die Dauerausstellung erneuert werden. Der neue Forschungsbau soll die Forschungsinfrastruktur weiter verbessern, insbesondere für die Forschung zum Nachbergbau. Der Neubau wird auf dem ehemaligen Gelände des Bochumer Vereins für Gussstahlfabrikation errichtet und soll die Arbeitsbedingungen für Wissenschaftler verbessern sowie der umfangreichen Sammlung des Montanhistorischen Dokumentationszentrums ein neues Zuhause bieten.
Das neue Gebäude wird die Lagerung und Verwaltung von 350.000 Objekten, 85.000 Büchern und Zeitschriften, 150.000 Fotografien und sieben Regalkilometern Akten des Bergbau-Archivs Bochum ermöglichen. Die Sammlungen umfassen Geräte und Maschinen wie Loren und Waggons, die bis 2018 im Steinkohlebergbau in Nordrhein-Westfalen verwendet wurden. Das Gebäude wird mit individuell steuerbaren Klimaräumen und extrem tragfähigen Böden ausgestattet sein. Es wird auch externen Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland offenstehen und Platz für bis zu 52 Forscher bieten. Die Finanzierung des gesamten Projekts der baulichen Generalsanierung und Erweiterung des Museums beläuft sich auf rund 39,9 Millionen Euro, die je zur Hälfte von Bund und Land getragen werden.
Erschienen am 19.07.2024 auf land.nrw