Das Badische Landesmuseum Karlsruhe wird während der umfassenden Sanierung des Karlsruher Schlosses in die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden umziehen. Die Sanierung des Schlosses beginnt im Herbst 2025 und soll mehrere Jahre dauern. Das Kunstministerium Baden-Württemberg bestätigte die Entscheidung, die Kunsthalle Baden-Baden als Ausweichquartier zu nutzen, da es in Karlsruhe keine geeignete Alternative für die öffentliche Präsentation des Landesmuseums gab. Die Kunsthalle Baden-Baden, bisher bekannt für ihre Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, wird daher bald historische und archäologische Sammlungen des Landesmuseums beherbergen.
Die Entscheidung zur Nutzung der Kunsthalle Baden-Baden fiel unter anderem aufgrund des bevorstehenden Ausscheidens von Direktorin Çagla Ilk im April 2025. Während das Badische Landesmuseum in der Kunsthalle ausstellt, soll es weiterhin auch zeitgenössische Positionen zeigen, um die Tradition der Kunsthalle fortzuführen. Für das Team der Kunsthalle ist ein gemeinsamer Prozess zur Neugestaltung des Programms geplant. Die Kunsthalle Baden-Baden bietet 700 Quadratmeter Ausstellungsfläche und ist architektonisch eng mit dem benachbarten Museum Frieder Burda verbunden, das von Daniel Zamani und Florian Trott geleitet wird.
Wie lange das Landesmuseum in der Kunsthalle Baden-Baden bleiben wird, ist noch unklar, da der Sanierungszeitraum des Karlsruher Schlosses nicht genau feststeht. Die Sanierung soll in zwei Phasen erfolgen, wobei jeweils ein Gebäudeflügel geräumt und renoviert wird. Ein Vergleich zur Generalsanierung des Hessischen Landesmuseums Wiesbaden, die sieben Jahre dauerte, gibt einen Hinweis auf die mögliche Dauer. Trotz dieser Interimsnutzung betont das Ministerium, dass die Kunsthalle nicht unbegrenzt dem Landesmuseum zur Verfügung stehen soll, auch wenn die langfristige Zukunft der traditionsreichen Kunsthalle noch offen ist.
Von Andreas Jüttner | Erschienen am 20.09.2024 auf bnn.de
