Das Ehepaar Hans-Joachim und Gisa Sander hat einen „bedeutenden englischen Architekten“ beauftragt, Pläne für einen Museumsneubau zu entwickeln. Zudem ist ein neuer Band über die Darmstädter Malerei des 18. Jahrhunderts erschienen.
Hans-Joachim und Gisa Sander haben ihre Vision eines eigenen Museums für ihre rund 600 Kunstwerke mit Bezug zur Region Darmstadt noch nicht aufgegeben. Das Ehepaar hat einen renommierten englischen Architekten beauftragt, Skizzen und ein Modell für einen Museumsbau zu entwickeln, der auf einem privaten Grundstück entstehen soll. Ziel ist es, ihre Sammlung, die Kunstwerke vom Barock bis zum Klassizismus umfasst, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Ein ursprünglicher Plan aus dem Jahr 2011, das Museum auf städtischem Grund auf der Mathildenhöhe zu errichten, scheiterte nach Widerständen. Alternativ gab es Überlegungen, die Sammlung im historischen Gebäude der ehemaligen Großherzoglichen Landwirtschaftskammer an der Rheinstraße unterzubringen. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde 2015 von Sander erworben, bleibt bislang jedoch ungenutzt.
Die Vorstellung des dritten Bands ihrer Buchreihe „Aus Passion zur Kunst“ gibt einen Einblick in die Sammlung. Auf 368 Seiten widmet sich die Publikation der Darmstädter Malerei des Barock, Rokoko und Klassizismus. Der Band zeigt 109 Werke, darunter Porträts, Jagdszenen und biblische Motive, die sowohl die höfische Kunsttradition als auch den Einfluss des Bürgertums beleuchten. Die Sanders sehen in ihrer Sammlung ein Wechselspiel zwischen Tradition und Fortschritt und möchten diesen historischen Schatz durch ein Museum dauerhaft für die Öffentlichkeit zugänglich machen.
Mit einem Neubau auf privatem Grund könnte ein neues Kapitel für die Mathildenhöhe und die Kulturgeschichte Darmstadts beginnen.
Von Jens Joachim | Erschienen am 29.11.2024 auf fr.de