Seit der Gemeinderat 2020 für die Generalsanierung des Nationaltheater-Spielhauses am Goetheplatz 247,08 Millionen Euro genehmigt hat, sind zahlreiche weltweite Krisen aufgetreten, die sich auch auf die Baumaßnahme und die Kostenentwicklung des Großprojekts am Goetheplatz ausgewirkt haben. Aktuell wird bis zum Ende der Generalsanierung eine Kostensteigerung von 25 Prozent prognostiziert. Sie liegt damit deutlich unterhalb der allgemeinen Preissteigerung im gewerblichen Sektor des Baugewerbes. Laut Baupreisindex des Statistischen Bundesamtes sind bei Betriebsgebäuden – zu denen das Spielhaus zählt – die Baukosten von vom 3. Quartal 2020 bis heute um rund 41 Prozent gestiegen.
Nicht nur die Verteuerung von Baumaterialien war ein Problem, auch die Vergabe war nicht immer leicht. Und auf der Baustelle wurden immer wieder neue Überraschungen gefunden, die zu weiteren Kosten etwa für Schadstoffsanierungen oder Kampfmittelbeseitigungen führten. Die Mittel reichen noch bis Jahresende, dann wäre der Fortgang der Sanierung gefährdet. Damit hat sich nun der Hauptausschuss beschäftigt und empfiehlt dem Gemeinderat, auf den Neubau des Zentrallagers zu verzichten. Somit könnte man die dafür eingeplanten Mittel in Höhe von 23 Millionen für die Sanierung des Schauspiels nutzen.
Insgesamt geht die aktuelle Prognose von Kostensteigerungen von 62,5 Millionen Euro aus. Darin enthalten sind bereits Verluste aus bereits getätigten Vergaben und anteilig potenzielle Risiken wie weitere Baupreissteigerungen oder Bauzeitverlängerungen. Auch 10,5 Millionen für die begrünte klimaresiliente Neugestaltung des Goetheplatzes sind enthalten, diese waren bei der Maßnahmenergreifung noch nicht eingeplant.
Durch die Streichung des Zentrallagers bleibt eine Differenz in Höhe von 39,5 Millionen Euro. Hier wollen Stadt und Nationaltheater gemeinsam nach möglichen Modellen suchen. Wie die Lagerung weiter aussehen wird, ist noch unklar. Aktuell ist das Lagerkonzept dezentral über ganz Mannheim verteilt.
Erschienen am 05.12.2024 auf mannheim.de
