Angesichts der weltweiten Krisen steigen die Kosten gerade auch im Bausektor kontinuierlich. Die Kulturbranche trifft das hart, denn der Sanierungsstau bei Kulturhäusern im Land ist groß. Auch das Nationaltheater Mannheim hat im Zug seiner Sanierung mit zahlreichen Hindernissen zu kämpfen.
So wurde nun der Plan, für das Nationaltheater ein neues Zentrallager zu bauen, verworfen, sodass das Geld für die Sanierung des Spielhauses genutzt werden kann. Der Hauptausschuss hat dem zugestimmt, zudem wurde der Wirtschaftsplan um 500.000 Euro gekürzt. So sollte ein Baustopp vermieden werden, da die Kosten immer weiter steigen. Ursprünglich waren 247,08 Millionen Euro für die Sanierung geplant, 80 Millionen kommen vom Bund, 40 Millionen vom Land. Für den Bau des Zentrallagers, das Erstellen von Interimsspielstätten und den Umbau des Probenzentrums waren noch einmal 40 Millionen eingeplant. Die Bauzeit sollte von 2022 bis 2027 dauern.
Nun geht man von Kostensteigerungen von 62,5 Millionen Euro aus, der Bau verzögert sich auch um mindestens ein Jahr. Zahlreiche Probleme führen zu den angepassten Plänen bei Finanzen und Zeit. Ein Hoffnungsschimmer ist die Interimsspielstätte, die wiederverwendbar ist, und damit danach abgenommen werden könnte.
Wenn nun das Zentrallager nicht gebaut wird, werden Mittel frei, aber es besteht immer noch eine Differenz in Höhe von 39,5 Millionen Euro. Eine weitere Förderung vom Bund wurde bisher abgelehnt. Im nächsten Jahr möchte man mehr Geld einwerben.
Damit die Bevölkerung sich immer gut informiert fühlt, kann man im Internet die Fortschritte und Schwierigkeiten einsehen. Generell ist die Öffentlichkeit auch bei der Sanierung ein wichtiges Thema, so soll der Goetheplatz grüner werden und eine größere Aufenthaltsqualität bekommen.
Von Eva-Maria Schlosser | Erschienen am 12.12.2024 auf staatsanzeiger.de