In Mannheim spitzt sich die Lage bei der Finanzierung der Nationaltheater-Sanierung zu. Die Stadt sucht nach einem Ausweg, denn Mitte nächsten Jahres ist das Geld alle.
Ein Drittel der Bauzeit ist vorbei, aktuell belaufen sich die Kosten bereits auf 330 Millionen Euro. Und weitere Steigerungen sind wahrscheinlich, die weitere Finanzierung aber unklar. Dafür gibt es drei Gründe. Der erste sind Kostensteigerungen. Da die ersten Planungen noch von vor Corona stammen, sind die Kosten stark angestiegen. Allein im Bereich der Vergabeverluste sind es 21 Millionen. Der Bau des Zentrallagers des Theaters wurde bereits gestrichen, um mehr Geld zur Verfügung zu haben.
Und auch die Sicherheitsbestimmungen verschärfen den Preis. Ein wichtiger Punkt hier sind Schadstoffe. Und auch die Suche nach Bomben hat Zeit und dadurch auch Geld gekostet.
Ein weiteres Problem ist der eigentliche Entwurf. Er ist ambitioniert, auch der Platz vor dem Gebäude wird einbezogen und kostet allein zehn Millionen Euro. Das Haus soll dabei bleiben, wie es ist, das sagt vor allem der Denkmalschutz. Auch hier werden Mehrkosten erwartet, denn man muss sich an mehr Auflagen und Verbote halten.
Aktuell ist geplant, dass das Haus 2028 fertiggestellt ist, man geht aber inzwischen eher von 2029 aus. Es wird dann unverändert aussehen und doch bis zu 400 Millionen Euro gekostet haben. Das der Bevölkerung zu vermitteln, ist eine Herausforderung, weswegen nun immer wieder auch die Frage aufgeworfen wird, ob ein Neubau nicht doch sinnvoller gewesen wäre.
Erschienen am 19.12.2024 auf tagesschau.de