Das neue Pop-up-Museum auf dem Erfurter Petersberg sorgt für Streit. Dabei ist es noch gar nicht in Betrieb. Seit diesem Jahr hat die Stadt die Räume in der Defensionskaserne angemietet und zahlt dafür rund 100.000 Euro. Aber das Haus steht leer und das vermutlich noch lange Zeit. Seit das bekannt ist, mehren sich die Stimmen, der Pop-up-Halle den Stecker zu ziehen, bevor das Licht angeht.
Es soll ein neues Beleuchtungssystem installiert werden, für das mit einer Viertelmillion Euro gerechnet wird. Das stößt viele Menschen vor den Kopf. Auch, dass Gelder vom Naturkundemuseum umgeleitet werden sollen, wird kritisiert, da der Stadtrat 2023 der Pop-up-Halle nur zugestimmte hatte, wenn anderen Museen nichts weggenommen wird.
Nun sollen aber 300.000 Euro verschoben werden, die eigentlich für den Anbau des Naturkundemuseums geplant waren. Das wird damit begründet, dass in den Haushalten 2024 und 2025 jeweils 600.000 Euro dafür vorgesehen waren, es aber noch immer keine Pläne gäbe und so nicht gebaut werden könne.
Aber auch das wird kritisiert, etwa von dem Thüringer Museumsverband. Dieser fordert, sich um den Anbau des Naturkundemuseums zu kümmern, der seit 20 Jahren erfolgen soll, statt Zeit und Energie auf das Pop-up-Museum zu verwenden.
Dieses soll „zeitgenössische Perspektiven“ eröffnen, Ausstellungen, Videoprojektionen, Film-Events und Projektwerkstätten bieten. Mehr ist noch nicht bekannt, außer die jährlichen Kosten, die mit mindestens 300.000 bis 500.000 Euro im Jahr angesetzt sind.
Daher will man nun am 12. Februar in der Stadtratssitzung das Projekt noch einmal grundsätzlich besprechen. Die Kosten scheinen schon jetzt aus dem Ruder zu laufen.“
In der am 12. Februar anstehenden Stadtratssitzung wollen die Fraktionen das Projekt grundsätzlich hinterfragen.
Von Antje Kirsten | Erschienen am 12.02.2025 auf mdr.de