Pressespiegel

Große Ehre! Stuttgarter Architekturbüro soll Museum für Migration bauen

By 14. April 2025April 15th, 2025No Comments

Im europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb um das Museum Selma überzeugt das Atelier Brückner aus Stuttgart: Was entsteht in der 10 000 Quadratmeter großen Industriehalle?

Das Museum wird in Köln-Kalk entstehen und soll die Geschichte der deutschen Migrationsbewegung in den Mittelpunkt stellen. Und auch das Gebäude selbst ist spannend – das Museum entsteht in einer ehemaligen Fabrikhalle. Etwa 10.000 Quadratmeter hat die ehemalige Werkshalle 70 der früheren KHD-Werke in Köln-Kalk, erbaut in den Jahren 1913 bis 1916. Das scheint für Michel Casertano, Partner im Atelier Brückner und Leitender Architekt für den Wettbewerb, passend. Schließlich seien industrielle Arbeit und Migration in Deutschland stark miteinander verknüpft.

Und der Umbau von Industriebauten ist dem Atelier vertraut, so haben sie etwa viele Auszeichnungen für die Umgestaltung der Stuttgarter Wagenhallen erhalten. Nun also die Fabrikhalle, die möglichst ökologisch vorbildlich umgebaut werden soll. Dabei sollen Materialien wie Holz oder Polycarbonat, die nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip ausgewählt sind, verwendet werden. Der Entwurf des Ateliers sieht dabei modulare Holzeinbauten vor, aber auch die Halle an sich soll möglichst viel erhalten und genutzt werden. Dazu wird mit dem Büro von Werner Sobek aus Stuttgart (Tragwerksplanung, Technische Gebäudeausrüstung, Bauphysik und Nachhaltigkeit) und Hahn Helten Architektur aus Aachen zusammengearbeitet.

Das Museum entsteht auf Initiative von DOMiD, dem Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland. Es wurde im Jahr 1990 von Migrantinnen und Migranten gegründet, die Sammlung umfasst mehr als 150.000 migrationsgeschichtliche Zeitzeugnisse, von denen einige in der Ausstellung präsentiert werden sollen. Zudem sollen auch Büros, Workshopräume, Depots, Veranstaltungsräume, Werkstätten, ein Café, ein Kino und eine Bibliothek entstehen. Die Finanzierung kommt zu gleichen Teilen von Bund und Land Nordrhein-Westfalen, die Stadt Köln stellt dafür Grundstück und Gebäude kostenlos zur Verfügung. Eröffnen soll das Museum 2029.

Von Nicole Glombeck | Erschienen am 14.04.2025 auf stuttgarter-nachrichten.de

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