Immer wieder machen die sanierungsbedürftigen städtischen Museen Probleme. Ein Überblick.
Zuletzt war es das Museum für Angewandte Kunst (MAKK), das durch eine Halbierung der Kapazitäten sowie Probleme beim Glasdach für Aufsehen sorgte. Aber auch andere der neun städtischen Museen werden saniert oder müssten es werden.
Römisch-Germanisches Museum (RGM)
Das Museum musste aufgrund von Mängeln, die nicht rechtzeitig behoben wurden, geschlossen werden. Seit 2019 hat man einen Interimshaus an der Cäcilienstraße nahe dem Neumarkt, das aber wesentlich kleiner ist. Nun steht die Sanierung an, der Bau soll 2026 beginnen, 2029 dann die Ausstellung wieder eröffnen. 169,3 Millionen Euro sind für die Sanierung vorgesehen.
Museum Ludwig/Philharmonie
2021 wurde für das Haus eine Kostenübersicht erstellt, welche Szenarien einer Sanierung denkbar sind und was sie kosten könnten. Dabei ging es unter anderem darum, ob man die Häuser geöffnet lassen kann oder ein Interimsstandort nötig ist. Die teuerste Variante würde 1,1 Milliarden Euro kosten, die günstigste 780 Millionen Euro. Das sind allerdings nur grobe Schätzungen, dazu ist eine tiefere Analyse nötig, die aber noch nicht erfolgt ist. Vermutlich nicht vor der Kommunalwahl wird man weitere Neuigkeiten über die Pläne erfahren.
Kölnisches Stadtmuseum (KSM)
Das Museum musste seit März 2024 an einen Ausweichstandort ziehen, das denkmalgeschützte Zeughaus, in dem es zuvor untergebracht war, ist seit 2017 durch einen Wasserschaden nicht mehr nutzbar. Eigentlich sollte das KSM dann einen Neubau erhalten und direkter Nachbar des RGM werden. Doch das Großbauprojekt „Historische Mitte“ sagte die Hohe Domkirche vor eineinhalb Jahren aus Finanzgründen ab. Der Plan war, anstelle des sanierungsbedürftigen Kurienhauses ein Bürohaus für Kirche, KSM und RGM zu bauen und anstelle des kleinen RGM-Studienhauses das neue Museum für das KSM, die Kosten hier 207 Millionen Euro. Noch ist aber unklar, wie genau es weitergeht. Eine Sanierung und Erweiterung des Zeughauses würde etwa 91 Millionen Euro kosten.
„MiQua“
Das MiQua soll einen Rundgang durch die Stadtgeschichte bieten und das Jüdische Museum präsentieren. Eröffnen soll das Museum Mitte 2028, 190 Millionen Euro sind vorgesehen. Der eigentliche Zeitplan hatte einen Start 2019 vorgesehen, damals waren auch noch nur 51,8 Millionen Euro geplant gewesen.
Museum für Ostasiatische Kunst (MOK)
Über die nächsten fünf Jahre waren für die Sanierung im Haushalt eigentlich 17,4 Millionen Euro vorgesehen. Nun sind es nur noch 10,6 Millionen. Doch eine Sanierung ist nötig – die Bausubstanz und technischen Anlagen des Museums befinden sich in einem schlechten bis sehr schlechten Zustand. Aktuell geht man so vor, nicht aufschiebbare Reparaturen durchzuführen, um den Betrieb möglichst lange aufrecht zu erhalten.
Museum für Angewandte Kunst (MAKK)
Hier wurde das Budget im Haushalt erhöht – von 31,5 Millionen auf 71 Millionen Euro. Allerdings ist noch nicht klar, wann die Sanierung beginnen kann, denn die Reihenfolge der Sanierungsmaßnahmen der Kölner Museen ist noch nicht fix.
NS-Dokumentationszentrum
Bis 2029 soll die Ausstellung neu konzipiert werden, das kostet insgesamt 10,7 Millionen Euro. Das Haus soll in der Zeit geöffnet bleiben.
Wallraf-Richartz-Museum (WRM)
Das Museum stammt aus dem Jahr 2001, ab September 2026 soll es für eine Generalsanierung komplett geschlossen werden. Mitte 2028 dann soll die Wiedereröffnung inklusive des Erweiterungsbaus erfolgen. Die Sanierung kostet 29 Millionen Euro, der Erweiterungsbau 129,7 Millionen Euro.
Rautenstrauch-Joest-Museum (RJM)/Museum Schnütgen
Beide sind Im Kulturzentrum am Neumarkt (KAN) untergebracht. Hier gab es nach der Eröffnung im Jahr 2010 bereits im Jahr 2011, es folgten Prozesse. Man einigte sich auf einen Vergleich: Die Arbeitsgemeinschaft der beteiligten Firmen übernahm den Betrieb für zehn Jahre, die Stadt bezahlt sie dafür.