Vorsicht vor Licht, Kälte und Hitze. Historische Exponate benötigen eine gleichbleibende Raumtemperatur und Schutz vor Sonnenlicht. Für rund 67 Millionen Euro wird ein Teil des Museums aufwendig saniert. Dabei werden beispielsweise Fensterscheiben dreifach verglast und die Innenräume barrierefreier und moderner gestaltet – alles mit dem Ziel, historische Gegenstände zu schützen und Energie zu sparen.
Im Südflügel des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg hat in den vergangenen Wochen ein Großumzug begonnen: Rund 60.000 Objekte, knapp ein Fünftel der gesamten Ausstellungsfläche, werden für die mehrjährige Sanierung verpackt und in ein neu gebautes Tiefendepot gebracht. Die Bandbreite reicht von empfindlichen Tasteninstrumenten bis zu einem wuchtigen Bauernschrank aus dem 18. Jahrhundert, der wegen seiner Höhe mit Hebegurten aus der Ausstellung getragen und per Lastenaufzug unter die Erde gebracht werden musste. Dort bietet das Tiefdepot auf fünf unterirdischen Ebenen klimastabile, platzsparende Lagerbedingungen, bei denen Regale und Podeste auf Schienen bewegt werden können.
Um Schädlinge fernzuhalten, durchlaufen manche Stücke vor der Einlagerung eine sogenannte Anoxia-Behandlung, bei der durch Sauerstoffentzug Ungeziefer ohne chemische Mittel abgetötet wird. Bis Ende Oktober sollen alle betroffenen Objekte sicher untergebracht sein. Die Sanierungsarbeiten im Südflügel werden voraussichtlich bis 2029 dauern – erst dann können Besucher die modernisierten, energieeffizienten und barrierefreien Räume wieder betreten.
Erschienen am 29.07.2025 auf frankenfernsehen.tv