Pressespiegel

Museum in Princeton von Adjaye Associates und Cooper Robertson

By 12. November 2025No Comments

Im Zentrum des grünen, beschaulichen Campus der altehrwürdigen Princeton-Universität ist ein erstaunliches Ensemble mit gezackten, weitgehend geschlossenen Betonfassaden gelandet.

Mit dem Neubau des Princeton University Art Museum hat das Londoner Büro Adjaye Associates gemeinsam mit Cooper Robertson aus New York ein architektonisch wie kulturell bedeutendes Projekt realisiert. Das Museum ersetzt den bisherigen Bau aus den 1960er-Jahren und schafft einen neuen Mittelpunkt auf dem traditionsreichen Universitätscampus. Der Entwurf setzt auf eine kraftvolle skulpturale Formensprache aus hellgrauem Beton, die sich aus neun pavillonartigen Volumen zusammensetzt und so den Maßstab der historischen Umgebung aufgreift, ohne sich ihr unterzuordnen.

David Adjaye konzipierte das Gebäude als „verflochtene Struktur“ – eine Abfolge von Räumen, die sich über Terrassen, Galerien und Freiflächen miteinander verzahnen. Dadurch entstehen Übergänge zwischen Innen und Außen, die das Museum stärker in den universitären Alltag integrieren sollen. Großzügige Öffnungen, begrünte Dachflächen und frei zugängliche Passagen verbinden die Kunst mit dem öffentlichen Leben. Gleichzeitig bleiben die Fassaden weitgehend geschlossen, um die empfindlichen Kunstwerke vor Sonnenlicht zu schützen.

Im Inneren setzt das Museum auf Offenheit und Flexibilität. Alle Galerien liegen auf einer Ebene, um den Besucherfluss zu erleichtern und unterschiedliche Kunstgattungen gleichberechtigt zu präsentieren. Die Räume variieren in Höhe und Proportion, sodass intime Studiobereiche ebenso Platz finden wie großformatige Installationen. Sichtbeton, Bronze und Holz prägen das Materialkonzept und schaffen eine zugleich robuste wie warme Atmosphäre.

Nachhaltigkeit spielt eine zentrale Rolle im Konzept: Der Neubau ist als energieeffizienter Hochleistungsbau ausgelegt und strebt eine LEED-Gold-Zertifizierung an. Tageslichtsysteme, natürliche Belüftung und Wärmerückgewinnung sorgen für ein ressourcenschonendes Raumklima.

Mit dem neuen Museum erhält die Princeton University ein kulturelles Zentrum von internationaler Strahlkraft. Es soll nicht nur als Ausstellungsort, sondern auch als Forschungs- und Begegnungsstätte dienen, die Studierende, Lehrende und Besucherinnen gleichermaßen anzieht. Durch seine skulpturale Präsenz und seine Offenheit gegenüber dem Campus wird das Gebäude zu einem Symbol für die Verbindung von Kunst, Wissenschaft und öffentlichem Leben.

Erschienen am 12.11.2025 auf baunetz.de