Wettbewerb Oper Düsseldorf entschieden. Jahrelang hat Düsseldorf über den Standort seiner neuen Oper und auch über verschiedene Ideen und Entwürfe debattiert. Nun ist der Realisierungswettbewerb für den Standort Am Wehrhahn entschieden. Vier Preisträgerarbeiten liegen auf dem Tisch.
Mit der Entscheidung des Architekturwettbewerbs für das neue Opernhaus stellt Düsseldorf die Weichen für eines der bedeutendsten Kulturprojekte der kommenden Jahre. Der Wettbewerb, der nach langen politischen und städtebaulichen Diskussionen ausgelobt worden war, bringt nun vier prämierte Entwürfe hervor, die als Grundlage für den weiteren Planungsprozess dienen. Den ersten Preis erhält das international renommierte Büro Snøhetta aus Oslo, dessen Entwurf sich durch eine markante städtebauliche Setzung, klare Wegeführungen und ein offen gestaltetes Kulturgefüge auszeichnet. Auf dem zweiten Platz folgen HPP Architekten aus Köln und Düsseldorf, die ein Konzept vorlegen, das besonders großen Wert auf die Verzahnung von Oper, öffentlichem Raum und Grünflächen legt. Die weiteren ausgezeichneten Beiträge stammen von kister scheithauer gross gemeinsam mit Studio Gang sowie von wulf architekten aus Stuttgart.
Der Standort am Wehrhahn, der 2024 als neuer Opernstandort festgelegt wurde, bietet durch seine zentrale Lage und die Nähe zu wichtigen Verkehrsachsen ein großes Entwicklungspotenzial. Das zukünftige Opernhaus soll nicht nur ein moderner Aufführungsort für rund 1.300 Zuschauerinnen und Zuschauer werden, sondern auch ein neues kulturelles Zentrum für die Stadt. Zusätzlich zum Opernbetrieb sind Räume für die Clara-Schumann-Musikschule, eine Musikbibliothek, Probenbereiche sowie offene Zonen für kulturelle Bildung und Begegnung vorgesehen.
Das Preisgericht lobte vor allem den Mut der Teams, neue räumliche und städtebauliche Ansätze zu verfolgen. Viele Entwürfe setzen auf Transparenz, Durchlässigkeit und eine enge Verbindung zwischen Opernbetrieb und öffentlichem Raum. Begrünte Dachflächen, nachhaltige Materialwahl und modulare Strukturen sind weitere wiederkehrende Elemente in den eingereichten Arbeiten.
In den kommenden Monaten werden vertiefende Gespräche mit den vier Preisträgerbüros geführt, um das wirtschaftlich und funktional überzeugendste Angebot für die nächste Planungsphase auszuwählen. Ein Ratsbeschluss über die Beauftragung des Generalplaners wird für 2026 erwartet. Parallel dazu präsentiert die Stadt Düsseldorf ab dem 18. November alle 27 Wettbewerbsbeiträge in einer öffentlichen Ausstellung – eine Gelegenheit für Bürgerinnen und Bürger, sich frühzeitig ein eigenes Bild von den möglichen Zukunftsvisionen der neuen Oper zu machen.
Mit dem Wettbewerbsergebnis setzt Düsseldorf ein deutliches Signal für den kulturellen Aufbruch und unterstreicht die Ambition, ein Opernhaus zu schaffen, das weit über die Region hinaus Strahlkraft entfalten soll.
Von Klaus Englert | Erschienen am 19.11.2025 auf baunetz.de

