Pressespiegel

In Gedenken an Doris Duke Tanztheater in Massachusetts von Mecanoo

By 10. Juli 2025Juli 24th, 2025No Comments

Dieser Ort in den USA hat eine bewegte Geschichte – wortwörtlich: Die Tanzakademie Jacob’s Pillow im Bundesstaat Massachusetts ist nicht nur Heimat des ältesten noch stattfindenden Tanzfestivals des Landes. Ihre aus mehreren Bauten bestehende Anlage in den bewaldeten Berkshire Highlands steht seit 2001 auch unter Denkmalschutz. Ein Feuer zerstörte 2020 allerdings das Doris Duke Theatre, das zum Ensemble gehörte. Statt einer Rekonstruktion entschied man sich für einen Neubau. Gestern eröffnete das neue Doris Duke Theatre nach Plänen des niederländischen Büros Mecanoo mit Hauptsitz in Delft.

Jacob’s Pillow wurde in den 1930er Jahren von Tanzpionier Ted Shawn gegründet und entwickelte sich von einer rein männlichen Tanzschule zu einer der renommiertesten Tanzakademien der USA. Bereits 1942 wurde dort mit dem Ted Shawn Theatre das erste amerikanische Theater speziell für Tanzaufführungen eröffnet. Das ursprüngliche Doris Duke Theatre entstand in den 1990er Jahren und wurde nach der Unternehmerin Doris Duke benannt, deren Stiftung den Bau damals mit einer Million Dollar finanzierte.

Nach dem Brand 2020 lobte Jacob’s Pillow einen Wettbewerb für den Neubau aus, an dem über 100 Büros teilnahmen, darunter Foster + Partners und Diller Scofidio + Renfro. Mecanoo erhielt mit Marvel Architects als lokalem Partner den Zuschlag. Das neue Theater ist mit 1.800 Quadratmetern Bruttogrundfläche deutlich größer als der Vorgänger (800 m²) und beherbergt neben dem Theaterraum auch Künstlerwohnungen und kleinere Veranstaltungsräume.

Gestalterisch verzichtet der Entwurf auf harte Ecken, um laut Mecanoo die Anmut der Tänzer*innen zu spiegeln. Der Bau besteht fast vollständig aus Kiefernholz, wodurch er trotz zeitgenössischer Formensprache Bezug auf den früheren Holzbau nimmt. Auch die umlaufende Veranda erinnert an das alte Theater.

Technisch ist das Gebäude auf dem neuesten Stand: Es verfügt über KI-Anwendungen, immersive Medienflächen und digitale Labore zur Förderung künftiger Künstlergenerationen. Die Baukosten betrugen 30 Millionen Dollar, finanziert durch Jacob’s Pillow, staatliche Förderstellen und erneut die Doris Duke Foundation, die dieses Mal mit zehn Millionen Dollar beitrug.

Erschienen am 10.07.2025 auf www.baunetz.de

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