HENN sanieren und erweitern Spielstätte
Dass Theaterumbauten teurer werden, als ursprünglich geplant, gehört inzwischen zur Tagesordnung in deutschen Städten. So auch in Augsburg, wo die Generalsanierung des Großen Hauses seit 2019 läuft und zwei Neubauten für Multifunktionsbühne, Probebühne, Werkstätten und Büros geplant sind. Inzwischen steht man bei 417 Millionen Euro Baukosten, vor neun Jahren waren noch 186 Millionen geschätzt worden, berichtet BR24. Nun gab es auch einen Wechsel des Planungsbüros. HENN übernehmen Sanierungs- und Neubauplanung, nachdem die Stadt Augsburg die Zusammenarbeit mit der ARGE Achatz + IMP Ingenieure beendet hatte.
Das denkmalgeschützte Große Haus, 1878 nach Plänen der Wiener Architekten Fellner und Helmer eröffnet, steht seit 2016 wegen gravierender Brandschutzmängel leer. Die letzte größere Modernisierung liegt Jahrzehnte zurück, technische Anlagen stammen teils noch aus den 1930er Jahren. HENN entwickeln nun auf Grundlage der bisherigen Pläne ein neues Kleines Haus mit markanter Fassade aus recyceltem, halbtransparentem Glas. Diese soll sich wie ein Theatervorhang um das Gebäude legen, sich zur Stadt öffnen und den Neubau abends als leuchtende Kulturbühne inszenieren.
Ein Verbindungsbau führt Besucher*innen vom Foyer mit Café, Bar und Garderoben über eine offene Treppe zur Bühne in den oberen Geschossen. Hinter dem Großen Haus entsteht ein Betriebsgebäude mit Kantine, Werkstätten, Probebühnen und Büros. Die Fertigstellung des Kleinen Hauses ist bis Mitte 2030 geplant, die Kellergeschosse sind bereits abgeschlossen.
Von Friederike Meyer | Erschienen am 06.08.2025 auf baunetz.de
