Die Altstadt von Cáceres, der Hauptstadt der Extremadura, zählt zum Unesco-Weltkulturerbe. Mit dem Kunstmuseum für eine deutschstämmige Sammlerin haben Tuñón Arquitectos sie nun um einen voluminösen Baustein erweitert, der zugleich Anschluss zum tiefer gelegenen Wohnviertel herstellt.
Große Kunstsammlungen müssen nicht immer in großen Städten beheimatet sein. Das zeigt die Sammlung von Helga de Alvear in Cáceres in der spanischen Region Extremadura. Rund 2.500 Werke moderner und zeitgenössischer Kunst befinden sich in ihrem Besitz, für die nun eine neue Unterbringung hermusste. Diese wurde seit dem Auftrag von 2014 von Emilio Tuñón und seinem Büro Tuñón Arquitectos geschaffen. Das Stadtpalais am Rande der Altstadt von Cáceres wurde so um einen großen Erweiterungsbau vergrößert. Dieser soll die neue Heimat der Dauerausstellung werden, Sonderausstellungen kommen in das sanierte Hauptgebäude.
Dabei ist der Bau nicht nur als Heimat für die Kunst gedacht, sondern auch als Vermittler zwischen dem Norden und dem Süden der Stadt. Das Gebäude befindet sich in Hanglage, insgesamt erstreckt es sich über vier Ebenen.
Beim Neubau gaben sich die Architekten große Mühe, das Gebäude in die historische Altstadt zu integrieren. Sie zählt zum Weltkulturerbe und ist ein bedeutender Touristenmagnet in der ansonsten dünn besiedelten Region. Hauptsächlich bekannt ist sie für die Renaissancepaläste aus ockerfarbenem Sandstein. Diesem Aussehen sollte nun mit Weißbeton möglichst nahe gekommen werden, ergänzt durch dunkle Einbauten und Fußböden.
Von Jakob Schoof | Erschienen am 11.05.2021 auf detail.de