München nimmt viel Geld in die Hand und baut seinem Theaterkönig Christian Stückl ein neues Volkstheater. Im Oktober wird es eröffnet.
Am 15. Oktober wird das neue Haus im Schlachthofviertel eröffnet, der Oberbürgermeister kommt zur Eröffnung und in den ersten zwei Wochen stehen direkt fünf Premieren auf dem Programm. Stückl, dessen Vertrag als Intendant bis 2025 verlängert wurde, genießt einen Star-Status nicht nur in Münchens Theaterwelt. Er schaffte es, das Volkstheater in München wieder beliebt zu machen. Das liegt auch an seinem charismatischen Auftreten und der bodenständigen Art. 1987 begann er als Assistent des Intendanten der Münchner Kammerspiele, Dieter Dorn, im selben Jahr Spielleiter der Passionsspiele Oberammergau. Seit 19 Jahren ist er nun Intendant des Münchner Volsktheaters, sie scheinen füreinander bestimmt. Doch das Gebäude passte nicht mehr und ab 2010 wurde über einen Neubau nachgedacht, obwohl die Kosten für das Deutsche Theater gerade explodierten. Dennoch wurde 2014 ein Neubau bewilligt, 2015 ein Generalübernehmer gesucht. Im Dezember 2017 wurde die Firma Georg Reisch beauftragt, mit ihr kam Architekt Arno Lederer.
Nun ist das Theater fertig, nach drei Jahren und neun Monaten. Eine Zeit, geprägt von Reibereien und Kompromissen, aber auch guter Zusammenarbeit. Der Standort an der Tumblinerstraße war gut gewählt, da das Grundstück in städtischem Besitz war, fielen keine weiteren Kosten an. Von den 63.000 Quadratmetern Grundstücksfläche werden nun 10.000 durch das Theater belegt, insgesamt hat das Theater eine Fläeche von 30.000 Quadratmetern. Innen gibt es drei Bühnen für bis zu 900 Zuschauer, neuste Technik und Gastronomie sowie Tiefgarage. Der Neubau kostete insgeamt 131 Millionen Euro. Das bringt auch mehr Mitarbeiter mit sich, um ein Drittel soll die Zahl erhöht werden.
Erschienen am 03.08.2021 in der FAZ