Ende 2020 stoppte die Stadt Nürnberg – aus Kostengründen mit Verweis auf die Pandemie – den Bau des geplanten Konzerthauses. Dessen Architekten melden sich jetzt zu Wort und fachen die Diskussion erneut an. Sie sagen: Ein Interim für die Oper in der Kongresshalle komme genauso teuer.
2018 hatten Steve Dave und Martin Rein-Cano den Architektenwettbewerb gewonnen und waren bis 2020 mit den Plänen fast fertig, als dann doch der Stopp kam. Nun gaben sie an, dass eine Interimslösung genauso teuer wäre und ein Neubau auch wesentlich nachhaltiger sein könnte. Den Plan, ein Ausweichquartier zu schaffen, wie es aktuell geplant ist, halten sie für wenig sinnvoll, da so die Kosten nur verschoben werden und durch die Interimslösung mehr Ausgaben hinzukommen. Eine dauerhafte Lösung sei dadurch nicht nur sinnvoller, sondern auch für die Stadt Nürnberg nicht teurer. Und auch eventuelle Umplanungen am Konzerthaus seien jetzt noch möglich. Zwei wesentliche Änderungen schlagen sie selbst vor: Zum einen soll das Konzerthaus so gebaut werden, dass es selbst zunächst Interimsspielstätte der Oper sein kann und später eigenständiges Konzerthaus wird. Zudem sollen auch mehr die alten Bäume auf dem Gelände erhalten bleiben.
Die Baumaßnahmen könnten sogar bereits im Frühjahr 2022 starten, rechtzeitig vor Beginn der Opernhaus-Sanierung. Ziel der Architekten ist es, eine öffentliche Diskussion anregen und Mitstreiter zu gewinnen. Aber natürlich haben auch Ministerpräsident und Oberbürgermeister einen Brief mit dem Anliegen erhalten, in dem ein Gesprächsangebot enthalten ist.
Erschienen am 15.09.2021 auf nordbayern.de