Pressespiegel

Museum Küppersmühle – Anbau ist spektakulär unspektakulär

By 4. November 2021No Comments

Die Architekten stellten nun einen diskreten Erweiterungsbau des Museums Küppersmühle im Duisburger Innenhafen fertig. Der erste, großspurige Plan für den Anbau war gescheitert – wegen Pfusch am Bau.

Der Erweiterungsbau mit seinen vier Stockwerken reiht sich unauffällig in die übrigen Bauten des ehemaligen Getreidespeicher ein, denn es wurde sich stilistisch an der Außenfassade des Gebäudes aus dem Jahr 1908 orientiert. Nun hat das Museum insgesamt etwa 6.000 Quadratmeter, auf denen 3500 Werken vorwiegend deutscher Kunst von 1950 bis heute ausgestellt werden.

Dass es so weit kommen konnte, war lange nicht gewiss. Denn ursprünglich wurde der Erweiterungsbau schon 2009 geplant und sollte 2010 zur Kulturhauptstadt in Essen fertig sein. Damals war ein Glaskubus geplant, der intensiv diskutiert wurde. Doch zum fertigen Bau kam es gar nicht, denn es kam zu Problemen mit dem Stahlgerüst und Statik-Problemen. Es wurde ein Sanierungsfall, der einen Schaden von 40 Millionen Euro verursachte. 2014 ging es dann wieder mit dem Bau los und nun ist er fertig, bodenständiger diesmal. Nun kann sich die Sammlung über mehr Fläche ausbreiten. Als Passage zwischen dem ursprünglichen Gebäude und dem Erweiterungsbau dient das Silo, ein Turm aus 30 Meter hohen Röhren, manche der Röhren sind geöffnet und verbinden Alt- und Neubau.

Die Innenteile sind sich sehr ähnlich, auch das Treppenhaus wurde nahezu dupliziert. Das Gebäude nimmt sich zurück, sodass die Sammlung im Fokus steht.

Von Christiane Hoffmans | Erschienen am 04.09.2021 auf welt.de

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