Pressespiegel

Neues Naumburger Theater-Domizil stößt auf Zustimmung

By 26. November 2021November 29th, 2021No Comments

Was lange währt, wird endlich gut. Mit dieser Losung könnte man Naumburgs Weg zu einem neuen Theater-Standort beschreiben. Im Wissen um den maroden Zustand der noch aktuellen Spielstätte im „Goldenen Hahn“ toben seit rund einem Jahrzehnt die Diskussionen. Das ehemalige JVA-Gelände oder die „Reichskrone“ waren im Gespräch, für einen Um- und Neubau am derzeitigen Standort am Salztor gab es sogar schon Entwürfe. Immer wieder ging es um Geld, um Fördermittel; zeitweilig tauchte eine Variante mit zweistelligen Millionen-Kosten auf.

Am Mittwochabend stellte das Architektenbüro die Entwurfsplanung für die Sanierung der bestehenden Hallen des ehemaligen Schlachthofes, in die das Theater umziehen soll, vor. Die Hallen wurden erst 2001 saniert und sind insgesamt in gutem Zustand, im Lagerbereich hingegen muss noch viel getan werden. Der Industriecharakter der Gebäude soll erhalten bleiben, nur ein kleiner gläserner Neubau soll als Haupteingang und Foyer die beiden Hallen miteinander verbinden.

Es wird eine Gastronomie geben, im Spielsaal wird die Bühne variabel sein und die 110 Stühle mobil, sodass auch andere Veranstaltungen möglich sind. Einen Höhenunterschied zwischen Bühne und Publikum gibt es nicht, dafür aber eine Verdunklungsanlage. Für den Umbau stehen insgesamt 3,5 Millionen Euro zur Verfügung. Der aktuelle Plan liegt etwa 90.000 Euro über dem Budget, macht aber auch Möglichkeiten zu Einsparungen deutlich. Zudem sollen Patenschaften für die Stühle verkauft und so wieder etwas Geld hereingeholt werden. Die Stadt Naumburg muss davon sehr wenig zahlen, denn es gibt eine Förderung durch das Land sowie eine Million Euro, die eine anonyme Spenderin einst der Stadt Naumburg vermacht hatte. Aufgrund dieser beruhigenden finanziellen Lage wurde das Projekt einstimmig an den Gemeinderat empfohlen. Dieser entscheidet am 8. Dezember. Starten soll der Bau dann im April kommenden Jahres und im August 2023 fertiggestellt sein.

Von Harald Boltze | Erschienen am 26.11.2021 auf mz.de

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