Mehr als zehn Jahre ist über die neuen Kammerspiele diskutiert worden. Die Suche nach einem Standort war schwierig. Jetzt hat der Ingolstädter Stadtrat mit großer Mehrheit den Neubau beschlossen. Damit will er mehrere Probleme gleichzeitig lösen.
Entstehen soll das neu Theaterareal mitten in Ingolstadt, in Sichtweite zum bisherigen Stadttheater. Großteilig unterirdisch, wofür eine Tiefgarage weichen muss. Nach Fertigstellung sollen diese Kammerspiele zunächst die Hauptspielstätte sein, während das Stadttheater saniert wird. Ist auch diese Sanierung abgeschlossen, werden die Kammerspiele das zweite Haus. Die Kosten belaufen sich dabei auf rund 42 Millionen Euro, 17,6 davon muss die Stadt Ingolstadt tragen. Auch Werkstätten für das aktuelle Stadttheater wurden beschlossen, hie rechnet die Stadt mit 3,3 Millionen Euro Eigenanteil.
Großer Streitpunkt war lange die Standortfrage, da nun für die Kammerspiele eine der letzten Grünflächen in diesem Bereich nahe der Donau geopfert wird, 49 Bäume müssen gefällt werden. Vor allem die Freien Wähler hatten dies kritisiert und zu Protesten aufgerufen. Auf der anderen Seite hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadttheaters und Intendant Knut Weber für einen Neubau geworben, denn die Arbeitsbedingungen im alten Stadttheater seien einfach nicht mehr tragbar.
Von Axel Mölkner-Kappl | Erschienen am 14. Dezember 2021 auf br.de
