Mit der verspiegelten Riesenschüssel des Museums Boijmans van Beuningen setzen MVRDV ein nicht zu übersehendes Zeichen im Rotterdamer Museumspark. Doch auch der Dachwald und das Innere des Schaulagers sind einen Besuch wert.
Etwa 6.600 Quadratmeter groß ist die Structural-Glazing-Fassade, sie besteht aus 1664 größtenteils verspiegelten Glaspaneelen. Als sei das noch nicht auffällig genug, überragt der Bau mit seinen fast 40 Metern auch viele Nebengebäude. Der Neubau war nötig, weil das alte Depot nicht mehr alle Kunstwerke fassen konnte. Insgesamt sind das etwa 151.000, von denen nicht einmal 10% im Museum ausgestellt sind, im Gesamtwert von etwa acht Milliarden Euro.
Aber nicht nur das Depot des Museums, das selbst noch bis etwa 2028 saniert wird, ist in dem Gebäude untergebracht, auch Kunstsammler können eine Fläche von insgesamt 1.600 m² mieten. Außerdem kann auch die Öffentlichkeit die sonst verborgenen Bestände ansehen, auch die Restauratoren können bei der Arbeit beobachtet werden. Die Kunstwerke sind dabei nicht nach Epochen oder Stilrichtungen, sondern nach konservatorischen Gesichtspunkten sortiert, in fünf Klimazonen sind alle Werke ideal gelagert.
Neben der großen Auswahl an Kunst gibt es auch ein Restaurant mit Aussicht über die Dächer sowie einen Dachwald mit 75 Birken und 20 Kiefern.
Von Jakob Schoof | Erschienen am 14.03.2022
