72 Prozent der Münsteraner:innen sprechen sich im aktuellen Münster-Barometer für den geplanten Musikcampus aus. Münsters Grüne lehnen das Projekt dagegen mehrheitlich ab.
In der Politik sind die Meinungen geteilt, in der Bevölkerung sind mehr als zwei Drittel für den Musikcampus. Das ergab eine Befragung, die einer Uni-Forschungsgruppe im Auftrag der Westfälischen Nachrichten durchgeführt wurde. Sogar noch etwas höher ist die Zufriedenheit mit dem Standort in der Nähe des Coesfelder Kreuzes: 76 % halten ihn für gut gewählt. Für weniger Begeisterung sorgte hingegen das Geld, das in das Projekt fließen soll: Etwas mehr als die Hälfte der Befragten stimmt der Aussage zu, dass das Geld besser in andere Projekte fließen sollte.
Die Grünen in Münster haben sich bereits klar positioniert, die Kreismitgliederversammlung lehnt das Projekt Musikcampus mit Musikschule, Musikhochschule und Konzertsaal an der Hittorfstraße ab. Bindend ist die Abstimmung für die Grünen-Fraktion im Stadtrat aber nicht. Entschieden werden soll am 6. April.
Der Musikcampus soll ein einzigartiges Projekt von Stadt und Uni werden, es gibt aber viel Gegenwind. Bürgerinitiativen kritisieren den Standort und bemängeln fehlende Bewirtschaftungskonzepte. Aus der freien Musikszene kommt Kritik an vielen offenen Fragen und Angst davor, dass andere Kulturförderung verringert werden könnte, denn der Musikcampus soll rund 100 Millionen Euro kosten. Dies soll zwar auch mit Hilfe von privaten Investoren und Fördergelder geschafft werden, aber ob das gelingen wird, ist weiter fraglich.
Erschienen am 18.03.2022 auf antennemuenster.de
