Erst waren es 186 Millionen Euro, dann 246 Millionen. Nun könnten die Kosten für das Augsburger Staatstheater auf über 350 Millionen steigen. Was bedeutet das für die Stadt, deren Schwimmbäder und Schulen auch dringend saniert werden müssen?
Am Montag wird über den Fortgang der Sanierung berichtet, die Kosten werden ein großes Thema sein. Denn die werden wohl noch stärker gestiegen sein, als ohnehin schon befürchtet. Angefangen hatte man 2016 mit einer Planungssumme von 186 Millionen Euro. 2020 waren es dann schon 246 Millionen, versehen mit dem Hinweis, dass es auch noch mehr werden könnte. Und das wird es wohl, denn die Baupreise sind stark angestiegen. Und auch die Strompreise steigen seit dem Ukraine-Krieg immer mehr an. Die befürchtete Summe geht nun in Richtung 350 bis 400 Millionen Euro.
Für die Sanierung war damals auch die Opposition, allerdings kommt nun Kritik am Jahr 2020, als die erste Steigerung bekannt wurde – damals hätte man bei den Neubauten umdenken müssen. Es wurden zwar Abstriche beschlossen, und dazu werden nun wohl auch noch mehr kommen, aber grundsätzliche Überlegungen wurden nicht angestellt. So hätte man die Ausweichspielstätten einbeziehen können, zumal vor allem die in Augsburg-Oberhausen gut angenommen worden sei. Dafür sei es nun aber zu spät.
Man wird die Sanierung also zu Ende bringen müssen, doch das bedeutet mehr Schulden, auch wenn Hilfe vom Freistaat kommt. Und es stehen weitere Sanierungen an, an Schulen und Spielplätzen oder Hallenbädern. Und auch das neue Römer-Museum könnte unter den Schulden für die Theatersanierung leiden, denn diese Preissteigerung könnte die Debatte im Keim ersticken.
Von Andreas Herz | Erschienen am 30.05.2022 auf br.de