Pressespiegel

Erweiterung Kunsthaus Zürich von David Chipperfield Architects

By 1. September 2022September 21st, 2022No Comments

Die neue Erweiterung des Kunsthaus Zürich von David Chipperfield Architects ist ein eigenständiges Gebäude mit einer starken Präsenz im Stadtraum. Damit verdoppelt das Kunsthaus seine Flächen und ist nun das größte Kunstmuseum in der Schweiz. Trotz seines großen Volumens fügt sich der Neubau sensibel in die Umgebung ein, indem Material und Kubatur Bezüge zur historischen Nachbarschaft aufnehmen.

1910 zog das Kunsthaus Zürich in den Museumsbau des Architekten Karl Moser im neoklassizistischen Stil. Seitdem wurde immer wieder angebaut, da die Sammlung immer weiter wuchs. Nun brauchte es wieder mehr Platz, aber das Grundstück ist durch die Anbauten bereits komplett voll – daher ist die neuste Erweiterung nun ein eigenständiges Gebäude, das dem Bestandsbau gegenübersteht. Es handelt sich um einen kubistischen Bau, der den Platz ausfüllt und sich an der benachbarten Kantonsschule orientiert. Die Fassaden bestehen aus Naturstein und schaffen so Bezüge zu den historischen Bauten der Umgebung. Und auch auf andere Weise wird eine Verbindung geschaffen: Die Eingangshalle ist als öffentlich zugängliche Passage konzipiert, die den neu angelegten Kunstgarten mit dem Heimplatz verbindet.

Durch den Neubau wird zum einen die Ausstellungsfläche vergrößert, aber auch Räume für die Ausstellungspädagogik, Depotflächen und ein Festsaal kommen dazu. Es gibt auch eine Bar und einen Shop, die aber nicht in Konkurrenz zu den Angeboten im Altbau stehen sollen. Diesen erreicht man durch einen unterirdischen Gang.

Zentral für den Neubau ist die von zwei Seiten zugängliche Eingangshalle mit den gewaltigen Maßen von rund 60 m Länge und 20 m Höhe. Von hier aus kommt man zu allen Räumen, breite Freitreppen führen zu den Obergeschossen. Dort gibt es vor allem Werke der Dauerausstellung, aber auch Raum für Wechselausstellungen.

Von Julia Liese | Erschienen am 01.09.2022 auf detail.de

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