Pressespiegel

Treibgut aus Granit: Museum in der Provinz Fujian von UAD

By 28. Oktober 2022Oktober 31st, 2022No Comments

Viele neuere Kulturbauten in China stehen entweder in Millionenstädten oder in abgelegenen, aber touristisch reizvollen Regionen. Der Landkreis Shunchang mit dem gleichnamigen Hauptort in der südöstlichen Küstenprovinz Fujian hat hingegen nur rund 170.000 Einwohner*innen – für chinesische Verhältnisse ein kleinstädtisches Format. Und besondere Sehenswürdigkeiten gibt es dort auch keine, die Gegend lebt primär von der Forstwirtschaft. Wenn hier also seit kurzem ein großer neuer Kulturkomplex steht, ging es dabei wahrscheinlich weniger um nationale Repräsentation denn um konkrete lokale Bedürfnisse.

2021 entstand der Neubau, der vom Architectural Design & Research Institute der Universität Zhejiang (UAD) in Hangzhou gestaltet wurde. Der Bau ist dreistöckig, weitgehend geschlossen und steht mit seiner gellen Fassade im Kontrast zur vor allem grauen Umgebung. Darin untergebracht sind das zentrale Museum des Kreises, eine Stadtplanungsausstellung, Büros und Depotflächen. Auch ein Auditorium sowie eine Buchhandlung mit Café wurden integriert.

Das Hauptmerkmal der Raumorganisation ist der Innenhof, der im Querschnitt konisch ist und sich im Erdgeschoss mittels flacher Bögen zur Umgebung öffnet. So soll das Museum nach Aussage der Architekt*innen zu einem urbanen Wohnzimmer werden, das auch museumsferne Nutzungsmöglichkeiten eröffnen soll. Insgesamt hat das Gebäude etwa 10.000 Quadratmeter Nutzfläche, dabei wurde vor allem mit Stahl und Beton gearbeitet, aber auch Granit und Glas kamen zum Einsatz.

Erschienen am 28.10.2022 auf baunetz.de

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