Pressespiegel

Zwischen Frust und Vorfreude: Mainfranken Theater zieht Bilanz

By 29. Dezember 2022Januar 2nd, 2023No Comments

Hoher Krankenstand, zeitweise Schließung, dann kündigt das Architektenbüro mitten im Umbau: Ein Fiasko für das Würzburger Mainfranken Theater. Trotzdem hat das designierte Staatstheater sein Programm gestemmt. Wie es nun weitergeht, ist ungewiss.

Von außen wirkt es mit der Werbung für aktuelle Stücke auf den großen LED-Bildschirmen so, als würde im Theater gespielt – tatsächlich finden auch Aufführungen statt, aber eben nicht im Theater, sondern in verschiedenen Ausweichspielstätten im Stadtgebiet. Im Theatergebäude selbst hat sich seit Mai auf der Baustelle nicht viel getan, denn in diesem Monat trennten sich das Planungsbüro und das Theater. Das war eine finanzielle Katastrophe für das Theater und auch den Zeitplan. Eigentlich wollte man bis Ende 2022 die Sanierung komplett abschließen, das klappte nun nicht. Wie es weitergeht, ist ungewiss, denn die Verträge mit den Baufirmen laufen aus und nicht alle sind bereit, weiter für das Theater zu arbeiten.

Das merkt man auch an den Kosten: Ursprünglich waren Gesamtkosten von 71,6 Millionen Euro geplant, sie sind nun um etwa 30 Millionen gestiegen, auf 103 Millionen Euro. Allerdings ist auch diese Zahl nicht mehr sicher, denn sie stammt aus dem vergangenen Herbst, als die Preise für Rohstoffe und Baumaterialen noch deutlich günstiger waren.

Die Zuschauer kommen in die Ausweichspielstätten, allerdings ist es schwer, Künstlerinnen und Künstler zu gewinnen, denn die Spielstätten sind nur Provisorien, in denen improvisiert werden muss, da es kaum Räume für den Backstage Bereich gibt.

Nun soll es aber voran gehen: Es wurde ein neues Architekturbüro gesucht und gefunden, im Januar soll dieses mit der Arbeit beginnen. Dann soll der

Kopfbau im Frühjahr eröffnen, die gesamte Sanierung wird wohl erst im Jahr 2026 abgeschlossen sein. Wann das Theater zum Staatstheater ernannt werden soll – eigentlich sollte das mit Ablauf der Sanierung erfolgen.

Von Carolin Hasenauer | Erschienen am 29.12.2022 auf br.de

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